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Kultur

Ein Blick auf die Bilker Straße bei Nacht

Das Winterfest auf der Straße der Romantik und Revolution

An drei Standorten auf der Bilker Straße – dem Schumann-Haus, dem Heinrich-Heine-Institut und dem Palais Wittgenstein – fand am Samstag erstmalig ein Winterfest statt. Das Fest unter dem Motto „Straße der Romantik und Revolution“ widmete sich insbesondere den Musiker:innen Robert und Clara Schumann und dem Dichter Heinrich Heine. Hinzu kamen künstlerische und politische Programmpunkte für Jung und Alt.

Live-Hörspiele, Konzerte und Mitsingaktionen

Ganz im Sinne der Schumanns präsentierte das große Winterfest ein breites Spektrum an Musik und Klängen. Gleich zwei Live-Hörspiele wurden aufgeführt. In dem ersten schlüpften die Schauspieler:innen in die Rollen von Clara und Robert Schumann. Während sie Briefe des Ehepaars vorlasen, wurden sie von einem Geräuschemacher begleitet. Das zweite Live-Hörspiel widmete sich Heinrich Heines Wintermärchen. Umgesetzt wurde das Ende des Gedichts und auch hier wurden die Schauspieler:innen von einem Geräuschemacher begleitet, der unter anderem Regen und Donner simulierte. Ein musikalischer Programmpunkt war unter anderem das Toy Piano Festival. Dabei wurden auf einem kleinen Klavier Kompositionen von Robert Schumann neu interpretiert.

Literatur und Musik fanden an diesem Nachmittag jedoch nicht nur getrennt statt, sondern wurden auch miteinander verbunden, zum Beispiel von Oliver Steller. Er verarbeitet in seiner Musik, begleitet von seiner Gitarre „Frieda“, die Literatur von Heine – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Sein Ziel ist es, Heine ansprechender zu gestalten. Das Publikum soll die Literatur künstlerisch erleben. Im Interview mit hochschulradio düsseldorf hat er erzählt, warum ihm die Arbeit auf der Bühne so viel Freude bereitet. 

Kinderlachen im Palais Wittgenstein

Musikalisch ging es für Kinder weiter. Besonders beliebt war die Mitsingaktion mit dem „Singpausen-Projektchor“. Über 170 Personen meldeten sich an, weswegen die Aktion kurzfristig von dem Lesesaal des Heinrich-Heine-Instituts in das Palais Wittgenstein verlegt werden musste. 
Dort rannten die jüngsten Besucher:innen des Winterfests nach dem gemeinsamen Singen umher, lachten und spielten. Im Palais Wittgenstein konnten die Kinder außerdem ihre eigenen Weihnachtskarten bedrucken oder Bilker Straßen-Laternen basteln. 

Ein Blick hinter die Kulissen des Marionettentheaters

Auch das Marionettentheater öffnete seine Türen für das große Winterfest. In einem Rundgang konnte ein Blick hinter die Kulissen des Theaters geworfen werden. Die Mitarbeitenden erzählten mehr zu ihren Stücken und der Produktion der Marionetten. Michelle Pieczyk hat mehr zum Marionettentheater herausgefunden.

Das politische Programm des Winterfests

Musik, Literatur und Kunst erfüllten den Teil der Romantik des Mottos „Die Straße der Romantik und Revolution“. Für den politischen Programmpunkt – den Teil der „Revolution“ – sorgte Jacques Tilly. Er sprach insbesondere über die Politik im Karneval und wie sich auch Heine mithilfe von Humor gegen Missstände in der Gesellschaft ausgesprochen hat. 
Zum Nachdenken regte auch die HSD-Studentin Franca Föcking mit ihrem Masterabschlussprojekt an. Dieses präsentierte sie auf dem Winterfest erstmalig einer größeren Öffentlichkeit. Darin stellte sie sich die Bilker Straße als autofreien Raum vor. Franca wollte zeigen, wie die Straße ohne Autos wieder lebendiger werden könnte. 

Schmuck herstellen im Atelier Rutz & Petrovic

Im Hinterhaus des Schumann-Hauses befindet sich das Atelier Rutz & Petrovic. Dort konnten die Besucher:innen Anhänger aus Silber bestempeln. Zur Auswahl standen verschiedene Motive von Blumen bis hin zu Tieren. 

Zunächst konnte man auf einer goldenen Platte üben, den Hammer richtig auf den Stempel zu schlagen, um das Motiv in das Material einzugravieren. Danach folgte die gleiche Prozedur für den silbernen Anhänger. Dazu klebte die Goldschmiedin Ivonne Rutz das Plättchen auf den Stempel, der wiederum in eine Schraubzwinge geklemmt wurde. Dann durften die Kund:innen das Motiv in das Silberplättchen schlagen. Am Ende konnte man den fertigen Anhänger an ein Armband binden lassen und so die eigene Kreation am Handgelenk tragen.

Zufriedene Besucher:innen und Veranstalter:innen

Das erste große Winterfest auf der Bilker Straße endete am späten Abend mit zufriedenen Besucher:innen von jung bis alt. Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts und des Schumann-Hauses, zeigte sich im Interview mit hochschulradio düsseldorf und cm3 ebenfalls zufrieden mit dem Tag. Zum Ende des Abends räumten die Mitarbeitenden der beteiligten Institutionen auf und das Publikum ging mit vielen neuen Impressionen nach Hause.


Redigat: am
Video: René Boddice
Audio: Asya Nur Kahraman

Dieser Beitrag ist im Rahmen des Workshops „Mediale Begleitung des Winterfestes auf der Bilker Straße – Wir erkunden die Straße der Romantik und Revolution“ der Studierendenakademie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entstanden.