Düsseldorf

Er kämpft wie der bergische Löwe
Er ist auf dem Jackett von Fabian Zachel und auf vielen seiner Wahlplakate zu sehen: der bergische Löwe. Er ist das Wappentier von Düsseldorf und steht als Skulptur am Südende des Stadtgrabens an der Königsallee. Mit ihm zog Zachel für die SPD in den Wahlkampf, um der nächste Oberbürgermeister von Düsseldorf zu werden. Bei der Kommunalwahl am 14. September können die Düsseldorfer:innen ein Kreuz neben seinen Namen setzen. Er ist viel in der Stadt unterwegs und stattete auch hochschulradio düsseldorf einen Besuch ab. Im Interview erzählt er über seine Pläne und Ideen für unsere Stadt und warum Studierende gerade ihn wählen sollten.
Zachels höchste Priorität: bezahlbare Wohnungen für alle
Das wichtigste Thema für Fabian Zachel ist Wohnen. In den ersten hundert Tagen als Oberbürgermeister will er gemeinsam mit dem Stadtrat einen Schutzschirm für Mieter:innen einrichten. Zachel sagt, es brauche eine radikale Änderung im Markt, um bezahlbaren Wohnraum für die Düsseldorfer:innen zu schaffen. Er schlägt vor, die städtische Wohnungsgesellschaft neu aufzustellen und auch Brachflächen, wie das ehemalige Gelände der Gerresheimer Glashütte, zu bebauen. Um die Flächen in Düsseldorf effizient zu nutzen, könnten auch leerstehende Bürogebäude als Wohnraum umgebaut werden, sagt er.Er möchte das als Oberbürgermeister ausprobieren.
Für Studierende sollten mehr günstige Wohnungen bereitstehen, beispielsweise in Wohnheimen, findet Zachel. Als Oberbürgermeister möchte er dafür dem Studierendenwerk städtische Grundstücke günstiger anbieten. Grünflächen möchte er auf jeden Fall erhalten, sie sollten nicht bebaut werden.
Aber egal, auf welche Fläche dann gebaut werde, es müsse transparent sein, sagt Zachel. Dafür will er ein Register einführen, in dem aktuelle Baustellen und der Wohnungsbau samt Bauträger einsehbar sind. Dadurch will er Politik erlebbarer machen und betont, man „darf auch mal Fehler machen und es darf auch etwas dauern“. Es müsse nur immer klar sein, wohin der Weg geht, sagt er.

Mehr Busse und Fahrradwege statt Parkplätze?
Für neue Fahrradwege gäbe es schon einen Plan im Stadtrat, dazu fehle laut Zachel nur noch der Mut, ihn umzusetzen. Für ein großes Fahrradwegnetz müssten Parkplätze weichen, sagt er. Der Diskussion will sich Zachel stellen und fügt hinzu, wer Fahrradhauptstadt werden wolle, müsse dafür auch etwas tun.
Die Fahrradwege in Oberkassel hätten schon gezeigt, wie schnell es gehen könne, sagt Zachel. In dem Stadtteil wurden einige Fahrradwege gebaut. Zum Beispiel wurde schon vor mehreren Jahren ein neuer Radweg auf der Oberkasseler Brücke geschaffen. Zuletzt beschloss die Stadt eine zwölf Kilometer lange Radleitroute, die auch durch Oberkassel gehen soll. Jetzt ginge es noch darum, Fahrradwege in ganz Düsseldorf zu bauen, so der Oberbürgermeisterkandidat. Gemeinsam mit den Bürger:innen und der Stadtverwaltung will er eine Strategie für den Ausbau der Fahrradwege entwickeln. Für die Bürger:innenbeteiligung könnte es laut Zachel eine Düsseldorf-App geben. Die Beteiligungsmöglichkeiten sollen auch digitaler sein, aber vor allem möchte er davon mehr.
Aber nicht nur die Fahrradwege sollen besser werden, sondern auch die Anbindung der äußeren Bezirke Düsseldorfs. Vor allem abends gibt es dort weniger Verbindungen zwischen Innenstadt und Stadtbezirk. Auch hier setzt Zachel erst einmal auf das Ausprobieren. Eine Verkehrserhebung und erste Schnellbusse und bei Bedarf auch andere Linien sind Zachels Lösungsansätze, um auch die außerhalb gelegenen Bezirke anzubinden.
Was es für das Oberbürgermeister:innenamt braucht
Im Rathaus brauche es jemanden, der breit aufgestellt ist, sagt Zachel. Es brauche berufliche und ehrenamtliche Erfahrung und vor allem ein Verständnis für die Stadt, so der Oberbürgermeisterkandidat. Dafür sieht er sich mit jahrelangem Engagement und einer Dekade im politischen Betrieb am richtigen Platz. Er wolle Politik aus Überzeugung machen und aus Leidenschaft für die Stadt Düsseldorf, sagt er. Er lobt seine Heimatstadt für die Vielfältigkeit und vor allem die rheinische Lebensart und will die Stadt wieder zusammenführen. Statt Fokus auf einer Person will er auf die „Gestaltungsmöglichkeiten der Gemeinschaft“ setzen.
Redigat: jw

