Wissenschaft

Historisches zukunftssicher machen - Die Arbeit der ULB
Ein Beitrag von René Boddice
Während die Restauratorin Anika Ringelkamp und ihr Team altes Papier in der hauseigenen Werkstatt auffrischen, digitalisieren Dr. Matthias Agethen und seine Kolleg:innen alte Zeitungen und Bücher im Digitalisierungszentrum der ULB.
Im Rahmen der anstehenden „Nacht der Wissenschaft 2024“ am 13. September stellen die Mitarbeitenden der Universitäts- und Landesbibliothek der Heine-Uni ihre Restaurierungs- und Digitalisierungsarbeit vor.


Historische Zeitungen für die Zukunft retten
Im ersten Stock der ULB arbeiten Dr. Matthias Agethen und seine Kolleg:innen an der Digitalisierung von riesigen Mengen an historischen Texten.
Ihr Arbeitsplatz ist ein dunkler Raum, der eher indirekt durch professionelle Fotoleuchten und den Schein eines Scannerlichts beleuchtet wird. Begleitet wird diese atmosphärische Beleuchtung von einem vereinzelten Knipsen einer Kamera und dem elektronischen, fast schon roboterhaften Geräusch eines Scanners.
Hier im Digitalisierungszentrum der ULB werden Bücher, Zeitungen und andere Werke digitalisiert. Ein besonderes Augenmerk legen die Mitarbeiter:innen aktuell auf die historischen Zeitungen der ULB. Denn die ULB ist Teil des landesweiten Digitalisierungsprojekts „zeit.punktNRW“. Ziel von diesem Projekt ist es, alle Zeitungen zwischen 1800 und 1945 zu auf einem Online-Portal zur Verfügung zu stellen. Das Portal ist für alle Interessierten kostenlos zugänglich. Dort sollen die Zeitungen „technisch sehr gut recherchierbar“ sein. In der Praxis heißt das, dass die Zeitungen mit einer OCR-Texterkennung eingelesen worden sind. Diese Texterkennung ermöglicht es Nutzer:innen wie in einem Textdokument nach jedem Wort in einer Zeitung zu suchen oder den Text zu kopieren.
Mit der Digitalisierung der „Kölnisch Illustrierte Zeitung“ hat das Team der ULB auch schon viel zum landesweiten Projekt beigetragen. Sie haben an ihrem Scanner in Düsseldorf alle Seiten der Zeitung von 1926 bis 1941 bearbeitet. Insgesamt waren das rund 17.000, die Seite für Seite in Handarbeit gescannt wurden.

Aber nicht alles müssen sie in Handarbeit selbst erledigen. Manche Zeitungen wurden in der Vergangenheit ‚quasi digitalisiert‘, indem sie mit hochwertigen Kameras fotografiert wurden. Dabei wurden sie auf sogenanntem Mikrofilm gesichert. Und den schickt die ULB nun an spezialisierte Unternehmen, die schnell große Mengen an Mikrofilm und damit auch große Mengen an Zeitungen digitalisieren können.
So trägt das Team der ULB kontinuierlich zum landesweiten Digitalisierungsprojekt bei. Aktuell sind in ganz NRW schon knapp 17 Millionen Zeitungsseiten digitalisiert worden, bis 2027 sollen es 27 Millionen Seiten sein.

