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Panorama

Große weiße Buchstaben "Weltfrühchentag" auf einer Wiese
Auch das Universitätsklinikum in Düsseldorf macht auf den Weltfrühgeborenentag aufmerksam (Foto: Anna Urban)

Weltfrühchentag - Kleinen Kämpfer:innen eine Stimme schenken

Ein Beitrag von Noa Leimkühler

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Am 17. November findet in über 60 Ländern weltweit der Weltfrühgeborenentag statt. Um das Thema Frühgeburtlichkeit und die damit einhergehenden Risiken präsenter in der Öffentlichkeit zu machen, wurden unter anderem an diesem Tag bereits berühmte Bauwerke in lila, der Farbe der Neugeborenen, angestrahlt. Auch die Sängerin Hannah Stienen möchte mit ihrem Lied „Löwenkind“, das am selbigen Tag veröffentlicht wird, auf die kleinen Kämpfer:innen aufmerksam machen.

In der Regel dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen. Von einem „Frühchen“ ist die Rede, wenn das Baby geboren wird, bevor die 37. Schwangerschaftswoche vollendet wurde. Gerade in Hinblick auf die Versorgung nach der Geburt stellt die Frühgeburtlichkeit eine große Herausforderung dar und ist verantwortlich für vielfältige akute Probleme und chronische Folgezustände. Weltweit kommen circa 8-9% der Neugeborenen zu früh. In Deutschland sind rund 60.000 Neugeborene jährlich betroffen, womit die Frühgeborenen die größte Patient:innengruppe unter Kindern bilden.

Laut dem Oberarzt Dr. Carsten Hagenbeck, der an dem Unversitätsklinikum Düsseldorf arbeitet, können die Gründe für die Frühgeburt sowohl bei dem Kind als auch bei der Mutter liegen. Wenn z.B. ein vorzeitiger Blasensprung auftritt, könne die Geburt noch herausgezögert werden; wenn allerdings bei dem Baby Probleme auftreten, müsse es auf umgehend auf die Welt gebracht werden.

Je nachdem, wie viele Wochen das Kind zu früh auf die Welt kommt, kann es nur bedingt oder gar nicht selbst atmen, trinken oder die eigene Körpertemperatur aufrechterhalten. Die Chance, dass das Frühgeborene dennoch zu einem gesunden Baby heranwächst, wird durch intensive medizinische Betreuung und elterliche Fürsorge erhöht.

Der Ursprung des Weltfrühgeborenentages

Gerade am 17.11. sollen Besonderheiten, Risiken und Probleme für Frühchen und ihre Familien in den Mittelpunkt gestellt werden. Dieser Tag wurde ausgewählt, weil der Stiftungsgründer der Initiative EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants) am 17.11.2008 Vater einer gesunden Tochter wurde, nachdem er zwei Jahre zuvor seine Drillinge verloren hatte. Dieses Datum soll für Familien mit Frühchen, die oftmals schwere Zeiten durchleben müssen, Hoffnung und Glück symbolisieren. Außerdem werden trotz aller medizinischen Fortschritte der letzten Jahre die Probleme und Risiken, die mit Frühgeburten verbunden sind, nicht genügend wahrgenommen. Dieser Tag soll durch unterschiedlichsten Veranstaltungen weltweit den kleinen Kämpfer:innen und deren Familien Aufmerksamkeit schenken.

Auch die Sängerin Hannah Stienen, die selbst in der engeren Familie miterlebt hat, dass ein Kind drei Monate zu früh zur Welt gekommen ist, meint, dass das Thema Frühgeburten „definitiv mehr in die Öffentlichkeit getragen werden darf“. Sie hofft, dass mehr Öffentlichkeit für das Thema mehr Wertschätzung für Frühchen und ihre Eltern mit sich bringe – und ebenfalls für die Pfleger:innen und Ärzt:innen. Mit ihrem Song „Löwenkind“, der am Weltfrühgeborenentag veröffentlicht wird, möchte sie bewirken, dass auch Menschen auf das Thema aufmerksam werden, die vorher keinerlei Berührungspunkte damit hatten. Mit ihrem Song versucht sie, den Frühchen selbst und deren Eltern eine Stimme zu schenken und mehr Verständnis für die Thematik zu schaffen.