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Panorama

Von Apfeltörtchen und kulinarischen Reisen bei Heine

Ein Gastbeitrag von Nathalie Küster

Auf dieser Seite

Für Dichter:innen der Romantik stand nicht der Genuss im Vordergrund, sondern der Hunger. Heine selbst legte mehr Wert auf den Genuss der Speisen und das zivilisierte Benehmen der Menschen. So wird durch das Ritual des gemeinsamen Essens das Gespräch und der Umgang miteinander gestärkt.  Dies lässt sich in der Vielfalt seiner Werke erkennen.  

Vom Braten bis zum Pfannekuchen

 Heinrich Heine füllt seien Werke nicht nur mit seinen Gefühlen, sondern auch mit seinem Appetit. Keines der in seinen Werken erwähnten Gerichte ist ordinär oder belanglos. Für ihn bietet ein ausgewogenes Gericht sowohl herzhafte als auch süße Speisen. So erläutert er selbst, welche Speisen gängig waren:

„eine kluge, dürre Hofdame […] liefert uns ein analoges Gericht, nämlich Spargel; und es wird kein Mangel seyn an göttinger Wurst, hamburger Rauchfleisch, pommerschen Gänsebrüsten, Ochsenzungen, gedämpftem Kalbshirn, Rindsmaul, Stockfisch, und allerley Sorten Gelee, berliner Pfannekuchen, wiener Torte, Confitüren- Madame, ich habe mir schon in Gedanken den Magen überladen!“

Zitiert aus: Ideen. Das Buch Le Grant- Heinrich Heine

Kulinarische Reisen

Die Hervorhebung des Essens diente Heine als literarisches Mittel, um das Milieu oder die Fortschrittlichkeit einer Region darzustellen. Seine Reiseberichte orientieren sich entschieden an den Geschmacksnuancen des Landes. Besonders Frankreich wird von ihm für seine Küche gelobt, wohingegen England außer seinem Roastbeef nichts zu bieten habe. Deutschland wurde bereits von Heine selbst als das deutsche Kartoffelland angesehen:

             Der Tisch war gedeckt. Hier fand ich ganz
             Die altgermanische Küche.
             Sei mir gegrüßt, mein Sauerkraut,
             Holdselig sind deine Gerüche!

             Zitiert aus:  Deutschland. Ein Wintermärchen – Heinrich Heine

Mehr zu Heines Reiseberichten kann hier gelesen werden.

Mit Gerichten rund um Heine beschäftigen sich diese beiden Bücher:

Bourgueil, Maître Jean-Claude: Madame, Sie sollen meine Küche loben. Essen und Trinken mit Heinrich Heine. München 1997.

Hupfer, Cordula (Herausgeber), Holger Ehlert und Günter Scherrer: Heine à la carte. Ein Koch- und Lesebuch nach Heinrich Heine. Düsseldorf 1997.

Dampfende Apfeltörtchen

Eines von Heines Lieblingsgerichten waren dampfende Apfeltörtchen. „Apfeltörtchen waren nämlich damals meine Passion“ schrieb Heine über sich selbst. Auch heute noch kann man diese in dem ein oder anderen Düsseldorfer Café probieren. Natürlich lassen sich die Törtchen auch Zuhause nachbacken, um am 13. Dezember Geburtstag des Dichters zu feiern. 

Anbei ein Rezept für etwa 24 Törtchen:

Für die Füllung:                                             Für die Streusel:

750g Äpfel                                                      4 EL Zucker 

1 TL Zimt                                                         250g Mehl

2 EL Zucker                                                    125g Butter                                           

                                                                        Eine Prise Salz

1. Butter, Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel vermengen und für 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

2. Die Äpfel in mundgerechte Stücke schneiden und mit Zimt und Zucker bestreuen. Anschließend gut umrühren. 

3. Etwa die Hälfte der Streuseln in die Förmchen geben und mit den Apfelstücken befüllen. Die restlichen Streusel auf die Schicht mit den Äpfeln geben.

4. Bei 200 Grad Umluft  für ca. 40 Minuten backen.