
Nostalgie und Party im Heine-Saal
Am vergangenen Freitag wurde der Heine-Saal Schauplatz einer großen Geburtstagsparty. Am 30. Mai vor 25 Jahren ging hochschulradio düsseldorf on air und viele kamen, um zu gratulieren. Unter den Gratulant:innen waren aktuelle und ehemalige Mitarbeiter:innen und die Rektorin der Heine-Uni schickte ein Grußwort.

Zwischen Panik und Gelächter
Als sich am Freitag am frühen Abend auch die letzten Gäst:innen trotz Sonnenschein in den Heine-Saal begaben und im Saal die Gespräche verstummten, trat Anni Stosberg nach vorne. Sie war selbst während ihres Studiums Teil des Hochschulradios und moderierte den Abend. Da die meisten Gäst:innen sich selber einst bei hochschulradio düsseldorf engagierten, machte sich neben der Vorfreude auf die Nostalgie und längst vergessene Anekdoten auch eine Angst vor peinlichen Fotos und bisher nicht aufgedeckten Jugendsünden breit.
Nicht nur einmal erfüllte schallendes Gelächter den Saal, wenn auf dem Monitor neben der Moderatorin ein Bild aus alten Tagen von den Weggefährt:innen des Hochschulradios erschien. Oft kommentierten die dargestellten Personen, ihr jüngeres Ich dann selbst mit einem lachenden: „Ach du Scheiße!“.
Von einem engen Container und einem Treffen mit dem Bundespräsidenten
Es war ein Best-of, das Anni Stosberg moderierte. Ein Rückblick, der in knapp anderthalb Stunden die gesamte Geschichte von hochschulradio düsseldorf wiedergab. Man könnte die Anfänge des Hochschulradios durchaus als schwierig bezeichnen. Denn erst nach langen Reibereien konnte hochschulradio düsseldorf on air gehen. Es waren engagierte Studierende aus den ASten und der damaligen Uni-Radiogruppe, die vor 25 Jahren dafür kämpfen mussten, dass das Radio an den Start gehen durfte. Die Hochschule hatte eigene Pläne und stellte sich gegen ein studentisches Radio. So wurde der Rückblick eingeleitet mit einem Ausschnitt aus dem WDR-Fernsehen von vor 25 Jahren. In dem Bericht wetterte ein Professor der Universität gegen ein Hochschulradio, das von Studierenden verantwortet wird. Das große Streitthema war, wer die Letztverantwortung bekommen soll.


Von Anfang an mit dabei war Andreas Meske. Er war damals im AStA-Vorstand der Heine-Uni und ist heute Vorsitzender des Trägervereins des Radios. Ihm und den anderen Vertreter:innen der ASten, sowie der Uni-Radiogruppe ging es darum, dass die Studierenden selbstbestimmt und unabhängig entscheiden dürfen, was bei hochschulradio düsseldorf gesendet wird. Die Uni wollte hingegen, dass Professor:innen bestimmen können, ob ein Beitrag gesendet wird. Schließlich gewannen die Menschen um Andreas Meske den Streit und hochschulradio düsseldorf ging im Jahr 2000 on air.
Dann zeigte die Moderatorin Bilder und Videos aus den ersten Jahren des Senders. Es wurden Geschichten erzählt von Sendungen, die auf engstem Raum in einem Container entstanden sind und von einem Treffen, bei dem Andreas Meske mit dem damaligen Chefredakteur Boris S. Schmidt für ein kurzes Interview mit dem damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau nach Berlin gefahren ist.
Es entstand der Eindruck, dass das Hochschulradio zu Beginn herrlich anarchisch, jung und wild war: studentisch eben.
Ein Hochschulradio mit Zukunftsaussichten
Neben dem Schwelgen in Erinnerungen wurden auch Reden gehalten. So wurde auf dem Monitor ein Grußwort der Rektorin der Heine-Uni, Professorin Anja Steinbeck, abgespielt. Sie bedankte sich für die Zusammenarbeit zwischen dem Hochschulradio und der Universität und insbesondere bei Andreas Meske für seine Arbeit. Außerdem betonte sie, wie wichtig es sei, dass hochschulradio düsseldorf unabhängig und wenn es sein müsse, auch mal kritisch über die Universität berichtet.
Auch Andreas Meske ergriff das Wort und bedankte sich. Bei Mitstreiter:innen aus vergangenen, wie aktuellen Tagen und bei den ASten der Hochschulen. Denn ohne die Hilfe und das Engagement der ASten wäre, so Andreas Meske, hochschulradio düsseldorf nicht möglich gewesen.



Für die Düsseldorfer ASten ergriff Ben Albert das Wort. Er ist Mitglied des AStA-Vorstands der HSD und hob das große Engagement der Studierenden hervor, die hochschulradio düsseldorf seit 25 Jahren prägen.
Der offizielle Teil wurde abgerundet durch die Rede von Johanna Warszawa. Sie ist die jetzige Chefredakteurin von hochschulradio düsseldorf und stellte klar, dass die Grundwerte von damals immer noch gelten. Bei aufsteigendem Rechtsextremismus und einem amerikanischen Präsidenten, der die Wissenschaft und die Presse einschüchtert und beschränkt, sei die unabhängige und kritische Berichterstattung des Senders wichtiger denn je.
Man kann also davon ausgehen, dass es bei hochschulradio düsseldorf so studentisch, kritisch und unabhängig bleibt, wie zu Beginn. Und das wohl mindestens für die nächsten 25 Jahre.
Redigat: rb/jw/am
