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Redaktion:
Auf dem Foto ist ein gelber Briefkasten zu sehen. Jemand wirft gerade eine roten Wahlbrief ein.
Stimmenabgabe (Symbolbild) (Foto: Emilie Hintzen)

OB-Wahl in Düsseldorf: Parteien und ihre Pläne für Studis

Am 14.09.25 wird ein Oberbürgermeister oder eine Oberbürgermeisterin in Düsseldorf gewählt. Zwölf Kandidierende treten bei der Kommunalwahl für das Amt an. Wer mehr als 50 Prozent erhält, ist gewählt. Erreicht niemand diese Mehrheit, kommt es am 28. September zu einer Stichwahl zwischen den beiden Erstplatzierten. Die Wahlprogramme behandeln unter anderem Themen wie Mobilität, Wohnen oder Bildung. Dabei legt jede Partei ihren Schwerpunkt auf unterschiedliche Bereiche. Doch inwiefern wird der Fokus auf die Bedürfnisse von Studierenden gelegt?

Stephan Keller – CDU

Seit der letzten Wahl im Jahr 2020 ist Stephan Keller Oberbürgermeister von Düsseldorf. Wenn er wiedergewählt wird, will er neue Ziele verfolgen sowie seine bisherigen Projekte fortsetzen. Sein Leitspruch ist laut Wahlprogramm: „Menschen verbinden, Zukunft gestalten“. Bis 2030 sollen 8.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden. Darunter sollen auch 200 Wohnheimplätze für Auszubildende entstehen. Die Partei möchte außerdem die SWD (städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf) stärken, die bezahlbare Wohnbauten realisieren soll. 
Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 25 Prozent. Um das zu erreichen, sollen die Radleittouren und Fahrradstraßen weiter ausgebaut werden. Auch den ÖPNV möchte Keller verbessern und das Liniennetz erweitern. Der CDU ist jedoch auch wichtig, dass Autofahrer:innen nicht zu stark eingeschränkt werden.
Zudem sollen 50 neue Stadtoasen entstehen. Keller möchte sich für die Begrünung von Düsseldorf einsetzten, wodurch Studis die Möglichkeit geboten werden könnte, dem Unialltag besser zu entfliehen.

Clara Gerlach - Bündnis 90/Die Grünen

Clara Gerlach legt zusammen mit ihrer Partei den Fokus ins Besondere auf Klimaschutzmaßnahmen. Sie möchte bis 2035 Klimaneutralität in Düsseldorf erreichen und die Begrünung von Gebäuden sowie Hitzeschutzmaßnahmen fördern.
In Sachen Mobilität ist das Motto der Grünen laut ihrem Wahlprogramm: „Eine Stadt für Menschen, nicht für Autos“. Sie legen ein wichtiges Augenmerk darauf, die Bedingungen für Fahrrad- und ÖPNV Nutzer:innen zu verbessern. Düsseldorf soll eine Fahrradstadt werden. Das Ziel ist es, bis 2030 den Radverkehrsanteil auf 25 Prozent zu steigern und das Radwegnetz zu sanieren. Den ÖPNV möchten die Grünen durch Taktverdichtungen, dem Ausbau des Liniennetzes sowie mehr Barrierefreiheit verbessern. Diese Pläne könnten auch Studis entgegenkommen.
Die Partei verfolgt auch das Ziel, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei wird explizit formuliert, dass Auszubildende und Studierende entlastet und mehr Angebote für Studis initiiert werden sollen, die maximal 30 Minuten von der jeweiligen Ausbildungsstätte entfernt liegen.
Im Allgemeinen ist den Grünen wichtig, eine inklusive Stadt zu schaffen, die für alle da ist – unabhängig vom Alter, dem Geschlecht, der Herkunft oder dem Einkommen – und die für Demokratie und gegen Extremismus einsteht. Damit einhergehend sollen kulturelle Angebote ausgeweitet werden, wie zum Beispiel durch den Ausbau von Stadtteilbüchereien. Lernräume möchten die Grünen modern, nachhaltig und barrierefrei gestalten. Zudem möchte die Partei Kulturbauten sanieren, die freie Kunstszene unterstützen und die Atelierförderung fortsetzen. Das könnte vor allem für Studierende der Kunstakademie Düsseldorf interessant sein, da somit dem Mangel an Atelierplätzen entgegengewirkt wird. Auch über die Erweiterung der Lernräume könnten Studis sich freuen.

Fabian Zachel – SPD

Bezahlbares Wohnen ist für die SPD und Fabian Zachel laut ihrem Wahlprogramm „Eine der sozialen Fragen dieses Jahrzehnts“. Die Partei legt den Fokus auf die Sicherung eines fairen und sozialen Wohnungsmarktes. Die Mieter:innen stehen dabei im Vordergrund. Es soll eine Mieterschutzeinheit entstehen, Luxussanierungen sollen umgangen und die Mietpreisbremse weiter durchgesetzt werden. Pro Jahr möchte die SPD 500 neue Wohnungen durch die SWD bauen lassen und so auch mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende und Azubis schaffen. Wohnen soll „flexibel, barrierefrei und generationsfreundlich“ sein.
Die SPD möchte außerdem die schnellere Bearbeitung bürokratischer Prozesse fördern und Düsseldorf als digitale Vorreiterstadt etablieren. Zudem sollen Beratungs- und Therapiemöglichkeiten ausgebaut und kulturelle Projekte gefördert sowie fair bezahlt werden. Sie streben eine barrierefreie, inklusive Stadt an, die sich gegen Diskriminierung einsetzt.
Auch in Sachen Mobilität hat die Partei einige Pläne. Potenzielle Angsträume wie dunkle S-Bahn-Stationen sollen sicherer werden, z.B. durch eine bessere Beleuchtung. Im ganzen ÖPNV soll es WLAN geben und kürzere Taktungen der Linien werden angestrebt. Für Pendler:innen, wie es auch viele Studis in Düsseldorf sind, soll der regionale ÖPNV ausgebaut werden. Zachel möchte die sechs geplanten Radleitrouten fertigstellen und pro Jahr einen 30 Kilometer Ausbau der Radwege sichern.
Interessant für Studis, die gerne mal feiern gehen: Das Düsseldorfer Nachtleben soll erweitert werden und auch außerhalb der Altstadt sollen mehr Angebote und Hotspots entstehen.

Ulf Montanus – FDP

Ulf Montanus möchte mit seiner Partei der FDP Düsseldorf als funktionierenden Wirtschaftsstandort erhalten und erweitern. Dabei spielt für sie Bildung eine essenzielle Rolle. Die Partei hat dahingehen einige Punkte in ihrem Wahlprogramm geplant, die für Studierende interessant sein könnten. Das Bibliothekskonzept z. B. soll auf weitere Stadtteile erweitert und der Berufseinstieg für Studis in Düsseldorf attraktiver gemacht werden. Montanus möchte außerdem die Hochschulen besser in der Stadt verankern und stärker untereinander vernetzen. Zudem möchte die FDP aktiv etwas gegen antisemitische Vorfälle an Hochschulen unternehmen und die Meldestellen sowie die demokratische Kultur an Hochschulen stärken. Auch die Digitalisierung soll stark vorangetrieben werden. Die Verwaltung soll laut dem Wahlprogramm der Partei „100 % digital – für effizientere Prozesse und besseren Service“ werden.
Den ÖPNV möchten sie ebenfalls erweitern. Die 706 soll bis zur HHU verlängert und die Verbindung vom Hauptbahnhof zur Uni verbessert werden, indem die U79 häufiger fährt. Auch Radwege möchte die Partei ausbauen, zum Beispiel, indem Lücken zwischen Radwegen geschlossen werden. Ihnen ist ebenso wichtig, dass das Fahrradfahren sicherer wird, weshalb sie bestehende Radwege sanieren möchten. Dabei wollen sie jedoch Autofahrer:innen nicht in ihren Möglichkeiten einschränken.
Beim Thema Wohnen möchte die FDP vor allem Wohnungsraum für Menschen mit mittlerem Einkommen schaffen. Ebenso sollen auch Wohnungen für Azubis und Studierende entstehen, wie z. B. durch eine Überbauung der Münchener Straße. So wollen sie einen neuen Platz für Wohnheime schaffen.

Julia Marmulla - Die Linke

Soziale Gerechtigkeit steht für die Linken mit Julia Marmulla als Kandidatin an oberster Stelle. Ihr Ziel ist es laut Wahlprogramm, in Düsseldorf „ein gutes Leben für alle zu ermöglichen“.
Die Partei formuliert zum Thema Wohnen, dass der Mangel an bezahlbarem Wohnraum junge Menschen besonders hart trifft und es zu wenige WGs sowie Wohnheimplätze für Studierende gibt. Deswegen soll ein konsequenter Ausbau von Studentenwohnheimen stattfinden und eine koordinierte Initiative zur Entwicklung neuer Wohnformen für junge Menschen entstehen. Dabei ist ihnen auch Barrierefreiheit sehr wichtig.
Auch verkehrspolitisch möchte die Linke einiges ändern und setzt sich für eine umfassende, klimaneutrale Verkehrswende ein. Diese soll nachhaltig, inklusiv und öffentlich werden. Der ÖPNV soll ausgebaut und das Ziel eines autofreien Stadtkerns sowie kostenlosem und barrierefreiem Nahverkehr umgesetzt werden. Das Radwegnetz und Abstellplätze möchte Marmulla deutlich schneller als bisher ausbauen und der Fahrradverleih soll für Studis und Azubis über den Semesterbeitrag komplett kostenlos werden.
Die Partei möchte außerdem die Clubkultur in Düsseldorf fördern und die vielfältige und inklusive Kultur sichern als auch erweitern. Dabei soll auch der Schutz vor Gewalt, Armut und Diskriminierung verstärkt werden. Zusätzlich möchten sie für kostenloses WLAN in allen öffentlichen Räumen sorgen und sich für eine barrierefreie Digitalisierung einsetzten. Das könnte auch vielen Studierenden zugutekommen.  

Redigat: mf