Zum Hauptinhalt springen
Zu sehen ist die Sängerin, Mia Morgan.
Die Künstlerin, Mia Morgen, wird beim Sommerkult 2022 in Düsseldorf auftreten. (Foto: Max Sand)

Mia Morgan - „Gott ist eine Frau und sie ist viele“

Ein Beitrag von Emilie Hintzen

Auf dieser Seite

Mia Morgan tritt am 09. Juni auf dem Festival "Sommerkult" in Düsseldorf auf. In ihren feministischen Texten singt sie persönlich und ehrlich über Selbstakzeptanz und Selbstzweifel. Mit ihrem ersten Album "Fleisch" ist die junge Künstlerin seit Anfang Mai 2022 auf Deutschlandtour.

Mia Morgan verbindet Indie-Pop und Schlager. Im April diesen Jahres veröffentlichte sie ihr erstes Album „Fleisch“. In den Medien wird ihr Album auch als feministisches Manifest verstanden, denn die Künstlerin singt über die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens, Sexualität und radikale Selbstakzeptanz. Sie selbst bezeichnet den Song „Segen“ auf ihrem Debütalbum als ihr persönliches Manifest, das ihren „durchaus feministischen Standpunkt als Frau in dieser Welt festigt“. Eine große Botschaft mit ihrer Kunst zu vermitteln, ist nicht ihr Anspruch. Vielmehr ist sie dankbar und freut sich, wenn ihre Songs „Hörer:innen darin bestärken, sich bedingungslos selbst zu lieben, als auch ehrlich genug mit sich selbst zu sein, das eigene Verhalten und Denken zu hinterfragen“. Die Künstlerin wird selbst von vielen anderen Künstler:innen und Creator:innen feministisch inspiriert, als Beispiel nennt sie die Influencerin „Sixtine Rouyre“.

Vom Wohnzimmer in Kassel zum Studio in Berlin

Mias musikalische Karriere beginnt mit ihrem Song „Waveboy“, den sie im Wohnzimmer mit dem alten Keyboard ihres Großvaters aufnimmt und der zu einem überraschenden Indie-Hit wird. 2019 lernt die Künstlerin dann Max Rieger, den Sänger von „Die Nerven“, kennen und sie produzieren ihre erste EP, „Gruftpop“. Während zahlreichen Lockdowns entsteht nun ihr erstes Album „Fleisch“, mit dem die gebürtige Kasslerin seit Mai diesen Jahres auf Tour ist und auf diversen Konzerten und Festivals spielt.
Ob in Wohnzimmer-Playback-Shows, Chören oder Schulbands, Musik war und ist für Mia Morgan schon immer ein Begleiter im Leben gewesen. Schon als Kind trieb es Mia auf die Bühne, inspiriert von Performances von Avril Lavigne, Britney Spears oder den No Angels. So sind Festivals auch immer „ein Stück vom großen Popstar-Traum“ für sie. Doch sobald sie auf der großen Bühne steht, sehnt sie sich wieder nach einem Club-Konzert, auf dem die Leute ihre Lieder laut mitsingen und bewusst für sie da sind. Besonders solche Auftritte machen sie „nachhaltig glücklicher“.

„Es ist mir wichtig, dass Leute wissen, woran sie bei mir sind“

Mia Morgan spricht die Dinge an, die ihr auf der Seele liegen. Sie selbst leide auch unter dem gesellschaftlichen Druck, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen, weshalb sie ihr Äußeres durch Schönheitsoperationen verändert habe. Auch mit ihrer eigenen schwierigen Vergangenheit und dem Gefühl, fehl am Platz zu sein, geht die 28-Jährige offen um. Besonders in ihren Teenagerjahren fühlte sie sich nicht zugehörig und litt unter Anorexie und Depressionen. Auf ihrem Blog teilte sie jahrelang ihre Gedanken und merkte, wie gut es ihr tat, sich zu öffnen.
Ihre heutige Kunst ist weiterhin durch persönliche Erfahrungen und Gefühle geprägt.
Ihre Ideen sind „meistens einfach da“, denn inspiriert wird sie von so ziemlich allem was ihr passiert, dem Alltagsleben, Geschichten von Freund:innen oder Träumen. Zuhause abends vor dem Fernseher oder in der Stadt fallen der Künstlerin spontan immer mal Melodien oder Zeilen für eine neue Hook ein.