Kultur
Was für ein Homecoming!
Ein Gastbeitrag von Kimberley Feistkorn
Insgesamt 18.000 Fans tummelten sich am ersten Septemberwochenende bei den beiden Homecoming-Konzerten im Hammer Kurpark. Der erste Termin war bereits nach einem Tag ausverkauft. Die Band wollte sich dieses Jahr eigentlich aufs Songsschreiben konzentrieren, überraschte die Fans aber, neben wenigen Auftritten bei Festivals wie dem Superbloom in München, mit zwei riesigen Konzerten – und das auch noch in ihrer Heimatstadt Hamm.
Endstation „Giant Rooks"
Ein Shuttle mit der Endstation „Giant Rooks" fuhr vom Hauptbahnhof Hamm direkt zum Kurpark. Nach dem Aussteigen führten Bodenmarkierungen mit „Hamm Coming“, einer Mischung aus „Hamm“ und „Homecoming“, mit Pfeilen zu den Eingängen des Parks.
Dort angekommen erzeugten Lichterketten zwischen den Bäumen eine gemütliche Atmosphäre. Die Besucher:innen verteilten sich zwischen den Merchandise- und Essensständen, einer einladenden Ecke mit Stühlen zum Entspannen und vor der großen Bühne. Ab 19:00 spielte die Sängerin Catt und danach die Londoner Band Good Neighbours, die beide schnell die Menge begeisterten und schonmal für gute Stimmung sorgten.
Showtime
Pünktlich um 21 Uhr starteten die Giant Rooks mit dem Song „For You“ in den Samstagabend. „Was geht ab Hamm, seid ihr gut drauf? Wir sind Giant Rooks aus Hamm und wir freuen uns so krass, heute Abend wieder zu Hause zu sein.“, begrüßte Sänger Fred Rabe die Zuschauer:innen, die mit Jubel antworteten. Viele kamen aus Hamm oder anderen Städten in NRW, ein Fan reiste sogar aus Boston an.
Nun wurde der Song „Pink Skies“ angestimmt. Bei der Line „Pine trees, sunflowers, make me think of you“ warfen Leute aus den ersten Reihen Sonnenblumen auf die Bühne, die Fred danach auf der Bass Drum des Schlagzeugs platzierte. Seit Beginn versprühten die Musiker eine energetische Stimmung. Fred rannte beim Singen auf der Bühne hin und her, kletterte auf ein Klavier und sprang herunter. Auch die anderen Bandmitglieder lieferten eine gute Show. Als sie mehrere unveröffentlichte Songs performten, kam schonmal Vorfreude aufs nächste Album auf. Durch zwei große Leinwände links und rechts der Bühne konnte jede:r auch in den letzten Reihen das Konzert gut mitverfolgen.
Um eine stärkere Nähe zum Publikum herzustellen, liefen die Jungs durch die jubelnde Menge zu einer zweiten Bühne, wo sie weitere Lieder spielten. Sie wurden durch bunte Leuchtstrahler so angeleuchtet, dass ihre riesigen Schatten eindrucksvoll auf den Bäumen hinter ihnen sichtbar wurden. Als Überraschung kamen Catt und die Good Neighbours nochmal zurück, um mit den Giant Rooks zu einem Cover von „Daisies“ von Justin Bieber zu performen. Catt begleitete den Song zusätzlich auf der Posaune.
Zum Schluss wird´s nostalgisch
Zurück auf der großen Hauptbühne starteten sie mit „Flashlights“. Die Zuschauer:innen zückten sofort ihr Smartphone und erzeugten mit den leuchtenden Taschenlampen ein Lichtermeer. Zu „Somebody like you“ begleitete Finn Thomas Vater als Überraschungsgast die Band auf dem Saxophon. Die Zugabe läutete ein nostalgischer Film der Bandmitglieder ein, der sie in ihrer Kindheit und Jugend an den Instrumenten zeigte. Zur Freude der Fans folgten noch ein paar Songs wie „Wild Stare“ und „Watershed“. Ein Feuerwerk über der Bühne schloss den gelungenen Abend ab. Als Andenken machte die Band wie immer noch ein Erinnerungs-Selfie mit dem ganzen Publikum. Nach dem Konzert veröffentlichten sie einige Bilder und Videos des Konzerts auf Instagram.
„Da hat sich ein Lieblingsmoment nach dem anderen aneinandergereiht.“
Für die Fans hat sich der Abend gelohnt. „Ich fands mega schön. Es war so richtig gutelaunemäßig und man hat gemerkt, dass sie auch Spaß hatten; dass alle nochmal mehr dabei waren, weil es eben deren Heimatstadt war.“, fand Zuschauerin Lilli. Sie mochte viele Momente besonders: „Da hat sich ein Lieblingsmoment nach dem anderen aneinandergereiht.“
Franzi fand „das Ende besonders gut, weil das ja so die geläufigsten Songs sind. Damit haben sie nochmal richtig gut das Konzert abgerundet.“
Nach diesem Jahr, in dem die Band viel Zeit hatte, neue Songs zu schreiben, kann man auf das nächste Album gespannt sein. Außerdem können sich Fans freuen: Fred Rabe machte Andeutungen, dass es vielleicht nicht das letzte Homecoming dieser Art gewesen sein könnte.
Giant Rooks
Giant Rooks
Die Indie-Band Giant Rooks besteht aus fünf Musikern aus Hamm: den Cousins Fred Rabe und Finn Schwieters (Leadsänger; Gitarre), Jonathan Wischniowski (Klavier), Finn Thomas (Schlagzeug) und Luca Göttner (Bass).
Bereits 2014 gründeten sie die Band und feierten seitdem zahlreiche Erfolge. Zusammen mit Annenmaykantereit veröffentlichten sie 2019 den Song „Tom´s Diner“, der später viral ging und zu ihrer Bekanntheit beitrug. 2020 brachten sie ihr erstes Album „Rookery“ raus. Ausgezeichnet wurden sie u.a. mit dem Pop-NRW-Preis für Newcomer und dem Förderpreis der 1Live Krone. Durch internationale Auftritte mit der Band Milky Chance und als Vorgruppe von Louis Tomlinson vergrößerte sich ihre Fangemeinde weiter. Die Band spielte Konzerte in Nord- und Südamerika und Großbritannien. Viele Fans schätzen auch ihren Einsatz für politische Themen: Durch einen Auftritt bei einer der Demonstrationen von „Fridays for Future“ unterstützten sie die Bewegung.