Zum Hauptinhalt springen

Kultur

Eine Ukulele liegt auf der Seite.
Symbolbild (Foto: Marlene Guthseel)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Philipp Kerkes, Dennis Rettberg, Marlene Guthseel und Sonka Hinders

Auf dieser Seite

Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Beach Bunny, Pixey, Low Hummer, Princess Nokia, Editors und Good Lekker.

Beach Bunny - Entropy

Sie ist über beide Ohren verliebt und will es am liebsten in die Welt hinausschreien. Ihr Liebster ist aber noch nicht so weit und will es noch für sich behalten. Also hofft sie, dass sie zusammen entdeckt werden und sie ihre Gefühle nicht mehr verstecken muss. So oder so ähnlich haben wahrscheinlich viele Teenager ihre ersten Liebesbeziehungen erlebt. Anscheinend auch Sängerin und Songwriterin Lili Trifilio, die in "Entropy" eben diese Situation samt ihrer rosaroten Gefühlswelt besingt. Der Sound klingt nach einer verträumten Teenage-Rock-Hymne und knüpft damit nahtlos an Beach Bunnys erstes Album "Honeymoon" an. Das Gefühl des Verliebtseins und die damit einhergehenden Ängste bringen sie textlich wie musikalisch auf den Punkt. Am 22. Juli. erscheint ihr neues Album "Emotional Creature". Vier Songs daraus haben sie schon veröffentlicht. Aus den Musikvideos dazu haben sie eine kleine Spielfilm-Serie gedreht, in der sie uns schon mal einen Vorgeschmack auf die emotionale Kreatur geben.

Musikvideo: Beach Bunny - Entropy
Musikvideo: Pixey - Come Around

Pixey - Come Around (Sunny Day)

Es gibt neue Musik von Pixey. Die Britin hat erst im letzten Herbst ihre Debüt-EP "Sunshine State" veröffentlicht. Mit einigen Songs war sie auch schon in der Playlist von hochschulradio düsseldorf vertreten. Jetzt ist Pixey mit einem neuen Song auf der Bildfläche erschienen. Und auch dieses Mal spielt die Sonne eine Rolle. Denn der neue Track heißt "Come Around (Sunny Day)". Und nicht nur der Songname klingt nach Sommer. Mit 90s-Sound und mitreißendem Beat erschafft Pixey einen Song, der der Soundtrack zu einem spontanen Roadtrip ans Meer sein könnte. Dabei täuschen die positiven Vibes über den eigentlichen Inhalt hinweg. Eigentlich geht es in "Come Around (Sunny Day)" nämlich um Kommunikationsprobleme; darum, dass man manchmal etwas sagen möchte, das einem sehr wichtig ist, obwohl man genau weiß, dass das Gegenüber einem eigentlich gar nicht zuhört.

Low Hummer - Talk Shows

Während die britischen Postpunk-Bands Yard Act und Wet Leg sich diesen Sommer vor Festival-Einladungen kaum retten können, gibt es noch unzählige andere Bands, die sich in diesem Genre herumtreiben und Musik nachlegen. Dazu gehört zum Beispiel die sechsköpfige Band Low Hummer aus Hull. Im letzten Jahr haben sie ihr Debütalbum "Modern Tricks For Living" veröffentlicht, in diesem Jahr ihren aktuellen Song "Talk Shows". Stilistisch erinnert Letzterer an den Sound der Kolleg:innen von Wet Leg – besonders, was den krachenden Garage-Refrain, den Gesangsstil und die Seitenhiebe in den Lyrics angeht.

Musikvideo: Low Hummer - Talk Shows
Musikvideo: Princess Nokia - Diva

Princess Nokia - Diva

Egal, wie eigen und besonders die Musik mancher Künstler:innen und Bands ist, alle haben ihre Einflüsse, die sie vielleicht schon sehr lange, vielleicht aber auch erst seit Kurzem prägen. Und genauso unterschiedlich wie die Einflüsse daherkommen, ist auch der Umgang mit ihnen. Bei der Musik mancher Künstler:innen muss man ganz genau hinhören, um die Idole erahnen zu können. Andere gehen mit ihren musikalischen Held:innen ganz offen um. So zum Beispiel auch die Rapperin Princess Nokia, die sich in ihrem neuen Song "Diva" wie Beyoncé und Shakira fühlt. Und auch im Rest der Lyrics verstecken sich kleine Hinweise auf die großen Diven. Aber natürlich geht es auch um Princess Nokia selbst - eine Göttin, eine Diva, ein Popstar, eine Rapperin mit puerto-ricanischen Wurzeln.

Editors - Karma Climb

Arctic Monkeys, The Killers, The Strokes, Franz Ferdinand und auch Editors - die Indierock-Szene der letzten 20 Jahre wäre ohne die Band aus Birmingham nicht zu denken. 2022 feiern Editors 20-jähriges Bestehen und das mit einem neuen Album. "EBM" wird das heißen und ist kein Best Of, sondern ihr siebtes reguläres Studioalbum. Bevor es am 23. September aber rauskommt, teilen Editors schon fleißig Songs mit uns. Der neueste ist "Karma Climb", der wieder ein wenig mehr an die Hochphase der Editors erinnert und mit seinem noisy-gitarrigen, aber auch leicht technoiden Sound ein kleines bisschen an ihre Megasongs wie "Papillon" erinnert. Frontmann Tom sagt, dass es in "Karma Climb" um "hedonistischen Eskapismus" gehe - nicht nur vor der derzeitigen Welt im Allgemeinen, sondern auch vor dem, was Leute über eine:n denken.

Musikvideo: Editors - Karma Climb
Musikvideo: Good Lekker - Pretty Boys

Good Lekker - Pretty Boys

Das Phänomen toxische Männlichkeit hält seit kurzem Einzug in den gesellschaftlichen Diskurs. Die australische Indiepop-Band Good Lekker hat einige Aspekte davon in ihrem neuen Song "Pretty Boys" aufgegriffen und erklärt ihn so: "'Pretty Boys' ist unsere Reflexion über Narzissten und ihren Einfluss auf die Menschen in ihrem Umfeld. Er macht sich über diejenigen lustig, die ständig versuchen, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Indem wir diese Leute aufs Korn nehmen, hoffen wir, uns selbst und andere zu einem gesünderen Umgang miteinander zu motivieren und letztlich durch unsere Musik und unsere Shows ein Bewusstsein zu schaffen." Passend dazu begleiten wir im Musikvideo die Protagonistin im Streit mit ihrem persönlichen "Pretty Boy" und erleben seine Auswirkungen mit. Klanglich kreieren Good Lekker dafür einen 80er-Retro-Vibe mit ordentlich Synthies.