brandneu auf der [97.1]

Leoniden sind wieder da! So richtig lange waren sie auch nicht weg. Nach neun Monaten gibt es jetzt die erste neue Musik, pünktlich zur Festivalsaison. Auf Instagram schreiben sie: "Wir sind ziemlich aufgeregt, diesen Song zu releasen! Der Sekt steht kalt, der Sommer kann kommen!" In "Smile" geht es darum, die eigenen Ansprüche an das Leben ein wenig runterzuschrauben. Denn Träume könnten auch unglücklich machen, wenn man eigentlich zufrieden sei: "Wir dachten immer, man muss nochmal in NYC leben oder in London, aber eigentlich sind wir zufrieden mit dem, was wir haben." Gerade sind Leoniden auf Tour und kommen am 26. August auch in Köln vorbei.

Auf die Idee, sich selbst mit einer Eisschnellläuferin zu vergleichen, sind wahrscheinlich noch nicht viele Songwriter:innen gekommen. Und die Tatsache, dass sie immer im Kreis fährt, als verbindendes Element zu identifizieren, ist vielleicht auch nicht am naheliegendsten. Von Wegen Lisbeth allerdings sind bekannt für derartige Vergleiche. In ihren Texten verbinden sie gerne das Alltägliche mit dem Außergewöhnlichen. Konkret handelt ihre neuste Single "Auf Eis" von der deutschen Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und davon, dass sie scheinbar zufrieden damit ist, immer nur im Kreis zu fahren. Sänger Matthias Rohde fühlt sich mit ihr verbunden, weil er anscheinend auch immer im Kreis fährt. Wahrscheinlich meint er damit seinen Alltag, wobei er bewusst darauf verzichtet, darüber zu klagen. Passend dazu dreht sich die Kamera im Video mehrmals um die eigene Achse. Musikalisch bleiben die fünf Jungs ihrem Indiepop-Sound treu.

Ein Pärchen, ein geklautes Cabriolet, die Polizei im Rückspiegel und bedingungslose Liebe. Mehr braucht es nicht, um aus dem Romantik-Koffer das passende Outfit zusammenzustellen. Für ihren neuesten Song "Cabriolet" bedienen sich Die Kerzen an dem beliebten Bonnie und Clyde-Motiv. Dabei gehe es ihnen, laut Sänger Felix Keiler alias "Die Katze", aber nicht um Storytelling, sondern darum, Gefühle zu erzeugen und zu verbreiten. Diese Gefühle sind bei den Kerzen in der Regel Liebe und Sehnsucht. Ihr Sound klingt dabei wie aus einer anderen Zeit, nämlich nach dem Synthpop der New Romantic-Bewegung aus den 80ern. In der Summe kreieren Die Kerzen so super romantische und geschmeidige Popsongs. Allerdings ist bei all der Emotionalität auch immer mal wieder ein ironisches Augenzwinkern erkennbar - zum Beispiel wenn sie im Lied "Zu schön" singen, dass sie zu schön seien, um heute allein zu sein.

"Desperate Times, Mediocre Measures" - ein Songtitel, der bereits nach schwerer Kost klingt und es irgendwo auch ist. Denn der neue Titel des Londoner Songwriters L.A. Salami setzt sich mit der "zyklischen und zersetzenden Natur von Machtstrukturen in unserer Gesellschaft" auseinander und damit, welchen Einfluss sie auf unser Leben hat. Was jetzt aber wie ein politisches Manifest klingt, ist eigentlich nur gut gemeint. Denn die Message solle eigentlich sein, dass man mehr aus Liebe und nicht aus Angst handeln solle. L.A. Salami ist für solche tief-verzweigten Songs bekannt; genauso dafür, dass er in seinen Songs Indierock mit Rap mischt. Mehr werden wir am 30. September hören. Dann kommt sein neues Album "Ottoline" raus.

Nach "Sixth Gear" veröffentlicht die norwegische Band Kakkmaddafakka bereits die zweite Single aus ihrem kommenden neuen Album. Wie genau das heißen und an welchem Datum es erscheinen soll, das ist noch nicht bekannt. Im Herbst soll es dann aber so weit sein. In dem neuen Song "Storm" geht es laut der Band um das Thema Beziehungen: "'Storm' bezieht sich auf eine zerbrochene Liebe und kritisiert gleichzeitig die Ungeduld vieler Menschen, die lieber alles aufgeben, als an einer Beziehung zu arbeiten." Ein Happy End hat "Storm" aber trotzdem. Wer Kakkmaddafakka live sehen möchte, muss sich auch noch bis zum Herbst gedulden, allerdings stehen hier schon genaue Termine fest. Die Jungs spielen am 17. November in der Essigfabrik in Köln.

Wie ein Maulwurf in der Dunkelheit – so fühlt sich das deutsche Trio Ooi bei Liebeskummer in seiner neuen Single "In The Dark". Statt düsteren Klängen begleitet dieses Thema allerdings ein warmer Slacker-Sound, der an Bands wie Whitney oder Rhye erinnert. Mit seinen lofi-Klängen scheint "In The Dark" sich außerdem stark am anhaltenden Bedroom Pop-Trend der letzten Jahre zu orientieren. Das passt auch gut zum Songwriting-Prozess der drei Mitglieder, die oft über das Internet Songteile austauschen und so neues Material entstehen lassen. Mehr von diesem Material wird auf Oois Debütalbum "Good Luck Charms" zu hören sein, das im Oktober erscheinen soll.