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Kultur

Eine Ukulele liegt auf der Seite.
Symbolbild (Foto: Marlene Guthseel)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Philipp Kerkes, Dennis Rettberg, Marlene Guthseel und Sonka Hinders

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Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Lizzo, Sub Urban, Sofi Tukker, Superorganism, Moss und Mxmtoon.

Lizzo - About Damn Time

Es ist Zeit, dass sich endlich etwas verändert. So sieht das zumindest Lizzo, denn in ihrer neusten Single "About Damn Time" geht es um die großen, aber auch um die kleinen Veränderungen, die die Welt gerade erlebt und die es in der nahen Zukunft vielleicht noch braucht. Als Host der Late Night Show "Saturday Night Live", in der sie im letzten Jahr noch als musikalischer Gast dabei war, erzählte Lizzo: "It’s about damn time we get out this pandemic. It’s about damn time we to get the first black female Supreme Court Justice." Gleichzeitig ist die Single auch die Ankündigung für Lizzos neues Album "Special", das am 15. Juli erscheinen soll und an dem die Künstlerin drei Jahre lang gearbeitet hat.

Musikvideo: Lizzo - About Damn Time
Musikvideo: Sub Urban - Uh Oh!

Sub Urban - Uh Oh! (feat. Benee)

Sub Urban, ein 21-jähriger Sänger und Produzent aus Los Angeles, wird von seinem Label Warner Music als Singer-Songwriter vorgestellt. Doch wer sich darunter einen Schmusesänger mit Akustikgitarre vorstellt, liegt definitiv falsch. Sein Sound ist so anders und neu, dass er sich kaum einem einzigen Genre zuordnen lässt. Er bewegt sich verspielt zwischen Pop, Alternative und Electro. Was sich allerdings durch all seine Songs zieht, sind Soundelemente, wie wir sie aus alten Horrorfilmen kennen. Geschickt spielt er auch mit visuellen Motiven des Filmgenres Horror und erzählt in seinen sehr ansehnlichen Musikvideos kleine Geschichten. Allzu ernst sollte man seine Horror-Fantasien aber nicht nehmen. Denn durch die Musik und die überspitzten Handlungen ist ein Augenzwinkern immer erkennbar. So auch in seinem neuesten Musikvideo zum Song "Uh Oh!". Hier spielt er eine Puppe mit übernatürlichen Kräften, die einer amerikanischen Vorstadtfamilie das Fürchten lehrt.

Sofi Tukker - Freak

Electronic Dance Music, kurz EDM, ist super beliebt und super breit gefächert. Seit 2016 mischt auch das Dance-House-Duo Sofi Tukker kräftig mit und hat dabei seinen ganz eigenen Stil entwickelt. Ihre Songs sind energiegeladen, bassbetont und versprühen positive Vibes. Englischen und portugiesischen Gesang verbinden sie mit modernen EDM-Klängen und Ethno-Einflüssen. Mitglied Sophie Hawley-Welds, aufgewachsen in unterschiedlichen Ländern, hat vor ihrer Karriere nicht nur westafrikanisches Trommeln und Tanzen an der Uni unterrichtet, sondern auch Bossa Nova-Songs auf Portugiesisch gesungen. Auf einem Konzertabend in Brooklyn lernte sie den House-DJ Tucker Halpern kennen. Bei ihrer neuesten Nummer "Freak" animiert ein Drum&Bass-Rhythmus zum Tanzen. Angetrieben von Schlagzeug und Bass, schnellem rhythmischen Gesang und einem E-Gitarrenriff im Leadteil, sorgen Klänge eines asiatischen Saiteninstruments für die besondere Atmosphäre.

Musikvideo: Sofi Tukker - Freak
Musikvideo: Superorganism - Crushed.zip

Superorganism - Crushed.zip

Nach "It's Raining" und "Teenager" hat das Band-Kollektiv Superorganism aus London jetzt eine weitere Single aus ihrem kommenden Album veröffentlicht. Das soll "World Wide Pop" heißen und am 15. Juli erscheinen. Der Name des neuen Songs ist dabei so ungewöhnlich wie der Sound der mittlerweile nur noch fünfköpfigen Gruppe. Laut der Band gehe es in "Crushed.zip" um die Ängste und Isolation des Künstler:innendaseins. Bei der Entstehung des Songs hat Sängerin Orono Noguchi viel an Kanye West und Elliot Smith gedacht: "I wanted to do like a really depressing and personal song but with the most deliciously obnoxious pop packaging."

Moss - Before It's Gone

Die kanadische Indieband Aracade Fire hat für ihr zweites Album "Neon Bible" bekanntermaßen eine Kirche gekauft und sie in ein Tonstudio umgewandelt. Damit sind sie aber nicht die einzige Band, die Inspiration aus der Stimmung in alten Gemäuern zieht. Die niederländische Band Moss, die wie Arcade Fire eine Indiekarriere in den frühen 2000ern begonnen hat, ist bei ihrem aktuellen Album "HX" ähnlich vorgegangen. Der Albumtitel steht nämlich für das Kloster Hoogcruts im Süden der Niederlande, wo die Band das Album aufgenommen hat. Es ist ein Gebäude mit 600-jähriger Geschichte und damit vielleicht eine Quelle für ein melancholisches Gefühl von vergehender Zeit. Das verbreitet auf "HX" zum Beispiel der Song "Before It’s Gone" – eine Indierock-Nummer mit Dreampop-Einflüssen, die ein bisschen an den Sound von The War On Drugs erinnert.

Musikvideo: Moss - Before It's Gone
Musikvideo: Mxmtoon - Victim Of Nostalgia

Mxmtoon - Victim Of Nostalgia

Irgendwie kennt man das: Angst vor dem, was auf uns zukommt. Der neue Job, der Studiumsanfang oder das Erwachsensein - um dieses Gefühl geht es im neuen Song der US-amerikanischen Sängerin Mxmtoon. Die 21-jährige Maia, so heißt Mxmtoon bürgerlich, sagt laut Label selbst zu "Victim Of Nostalgia", dass die Zeit oft schnell vorbei gehe. Ganz konkret fühle es sich für sie an, als wenn sie eines Nachmittags geblinzelt hätte und auf einmal erwachsen gewesen sei, sich aber nicht bereit dafür fühle. Im Song gehe es deshalb um den "blinden Optimismus", den man habe, wenn man jünger sei und nostalgisch darauf zurückgucke. Davon abgesehen ist "Victim Of Nostalgia" klanglich ein sanfter, leichter Frühlingssong, der zum Chillen auf der Wiese bei strahlender Sonne perfekt passt. Ihr neues Album kommt am 20. Mai raus.