brandneu auf der [97.1]

Alfie Templeman ist mit neuer Musik am Start. Die erste Single seit seinem diesjährigen Mini-Album "Forever Isn't Long Enough" trägt den Namen "3D Feelings". In dem Song schaut der 18 Jahre alte Brite auf seine früheren Ichs und deren Gefühle zurück: "'3D Feelings' is about being reminded of your past self in different ways. [...] Whether it's objects or people, these are all the things we feel a deja vu experience from. We get reminded of feelings we once felt through them, and those feelings just hit you and can't be controlled." Dabei ist es laut Alfie nicht wichtig, ob diese Gefühle positiver oder negativer Art sind. "3D Feelings" gehört zu den Songs, die spontan bei einer Jam-Session im Studio entstanden sind. An diese Veröffentlichung knüpft Alfie dann auch gleich die Ankündigung seiner kommenden Tour an, bei der er am 25. März 2022 auch in Köln halt machen wird.

Es ist (gefühlt) noch gar nicht lange her, dass Foals uns mit ihrem zweiteiligen Album "Everything Not Saved Will Be Lost" ein wirkliches Feuerwerk an Indierock-Unterhaltung geboten haben. 2019 war das der Fall; das ist tatsächlich mittlerweise auch schon zwei Jahre her! Wer aber catchy Indierock aus UK mag, kann jetzt auf Foals zählen. Sie haben nämlich vor wenigen Tagen ihre neue Single "Wake Me Up" veröffentlicht, die dem sehr wahrscheinlichen, aber noch nicht angekündigten, neuen Album der Band vorausgeht. Nach den etwas harten letzten Alben, wirkt "Wake Me Up" wie ein Programmupdate - weiterhin Foals-DNA, aber etwas funky und leicht soulig. Randnotiz: Es ist die erste Foals-Single nach dem Ausstieg von Keyboarder und Bassspieler Edwin Congreaves. Er hat sich dieses Jahr von der Band zurückgezogen, um Wirtschaft zu studieren.

Am Anfang der Musikkarriere gilt es für viele Bands, aufzufallen und die Aufmerksamkeit des Publikums für sich zu gewinnen. Und das geht zum Beispiel mit einem aneckenden Bandnamen. So einen hat aktuell das amerikanische Newcomer-Trio Almost Monday, das im letzten Jahr seine Debüt-EP "Don’t Say You’re Ordinary" veröffentlicht hat. Denn die Vorfreude darauf, dass fast Montag ist, dürfte nicht besonders weit verbreitet sein. Uns ist die Band nicht nur wegen ihres Namens aufgefallen, sondern auch wegen ihrer neuen Single "Cool Enough", einer funky Indiepop-Nummer.

US-Rap muss nicht immer nur ins Gesicht oder mit Bling-Bling sein. Das sehen wir in diesen Tagen sehr deutlich zum Beispiel am neuen Album von Lil Nas X, das bewusst viele Barrieren einreißt und sehr persönlich ist. Der Portlander Rapper Aminé channelt solche Gedanken auf seinem neuen Mixtape "Twopointfive". Denn laut eigener Aussage sollen seine Mixtapes ohne Erwartungen seinen Freigeist entfalten und seinen Fans auch mal andere Sachen zeigen. In der Tat hat "Twopointfive" einiges an Experimentierfreude und offenbart textlich Selbstironie und Selbstoffenbarung. Auch die neue Single "Charmander" wirkt auf Anhieb nicht typisch Aminé, entfaltet aber schnell einen gewissen Charme, wenn man sich darauf einlässt.

Die christlichen Metaphern und Bilder im neuen Song "Madonna" von Snail Mail alias Lindsey Jordan sind nicht nur zufällig so akkurat. Lindsay hat, wie sie erzählt, eine sehr katholische Erziehung genossen. Sie ist erst in die Sonntagsschule gegangen und hat später in der Kirchen-Band gespielt.  "Madonna" handelt auch von Verehrung, zumindest irgendwie. Dabei geht es aber weniger um Gott, sondern viel eher um die Verehrung einer geliebten Person, die man vielleicht gar nicht so gut kennt, wie man denkt. Snail Mail sagt zu dem Song: "It's about why love can't exist between a person and a concept of a person. [...] Remove the pedestal and you might realise there was never anything there at all." Wer Snail Mail live und hautnah erleben möchte, muss auch nicht mehr all zu lange warten, denn auf ihrer Tour im Frühjahr spielt sie im März auch einen Gig in Köln.

Summer Walker meistert das unter Künstler:innen gefürchtete zweite Album, indem sie elegante Anschlussmöglichkeiten an das erste sucht – zum Beispiel in Form des Albumtitels. Auf "Over It" von 2019 folgt jetzt nämlich ihr neuer Release "Still Over It". Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sich an beiden Alben bekannte Feature-Gäste beteiligt haben. Auf "Still Over It" sind unter anderem Cardi B und Pharrell Williams zu hören. Auch der Album-Track "No Love", den wir in unserer Playlist ganz besonders hervorheben möchten, hat prominente Unterstützung. Dieser Song ist eine Zusammenarbeit mit SZA. Er verbreitet entspannte und soulige R'n'B-Klänge mit einer prägnanten Basslinie, die für Dynamik sorgt.