brandneu auf der [97.1]

TikTok wird als Plattform für Musiker:innen mittlerweile immer wichtiger. Das gilt nicht nur für international wahnsinnig erfolgreiche Bands wie Måneskin, sondern eben auch für Beach Bunny aus Chicago. Ihre aktuelle Single "Oxygen" ist auf der Plattform bereits ziemlich gut vertreten - und das obwohl es sich dabei um einen klassischen Alt-Rock-Song handelt, ein für TikTok eher ungewöhnliches Genre. Sängerin und Frontfrau der Band Lili Trifilio sagt über den Song: "'Oxygen' ist ein Song über die Gefahr, sich zu sehr von romantischen Gefühlen leiten zu lassen. Es geht um die Freude, die einen überkommt, sobald Liebe zugelassen wird, aber eben auch um die Ängste, diesen Gefühlen nicht gerecht zu werden. Ich wollte dieses Gefühl in große Refrains und spielerische Vibes packen." Und das ist Lili definitiv gelungen.

Israel produziert in letzter Zeit einige interessante Musikacts. Aus dem Mainstream wäre da zum Beispiel Dennis Lloyd zu nennen, aber auch abseits der großen Musikautobahn gibt es mit Rapperin Noga Erez oder den Indie-Bands Garden City Movement und Lola Marsh einige Acts, die bei uns schon von sich reden machen konnten. Die letzten beiden, also Garden City Movement und Lola Marsh, haben jetzt mal gemeinsame Sache gemacht. Die beiden Bands aus Tel Aviv haben nämlich das electropoppige, spritzige "Summer Night" zusammen aufgenommen, das manche von euch bereits vom Soundtrack des Fußball-Videospiel "FIFA 22" kennen könnten. Markenzeichen des Songs sind vor allem die eleganen Retro-Synthies von Garden City Movement.

Die Musikwelt ist froh, wieder am Start zu sein. Was zuletzt schon Musik-Mastermind Chilly Gonzales in "Music Is Back" ausdrückte, liegt jetzt auch den englischen Pop-Veteran:innen von Metronomy am Herzen: "It's Good To Be Back". So heißt nämlich die neue Single aus dem neuen Album "Small World", das sie gerade für Februar 2022 angekündigt haben. Das Album soll eine Art Reflexion auf Corona sein und die kleinen Dinge im Leben wertschätzen. "It's Good To Be Back" zeigt einen kleinen Ausschnitt daraus und wirkt musikalisch wie eine Art Frühlingserwachen. Etwas reduzierter als gewohnt, aber trotzdem synthieverspielt klingt der Song typisch nach Metronomy. 2022 soll es auch endlich wieder eine neue Tour geben.

Gerade mal um die 18 sein und schon die Musikwelt aufwirbeln? Das passiert in letzter Zeit häufiger. Vorzufinden wäre das zum Beispiel bei Billie Eilish und The Kid Laroi. Aber auch im Rock-Bereich lässt sich dieser Trend beobachten. Die Brooklyner Band Geese hat nämlich sämtliche Köpfe der Rockwelt zu sich gedreht mit ihrem Song "Low Era", der im Spätsommer rauskam und auch hier bei hochschulradio rauf und runter lief. Die dreckigen, rauen, aber nicht allzu harten Postpunk-Klänge sind einfach genau in dem Bereich zwischen progressiv genug und immer noch für viele, auch Nicht-Rockfans, verträglich. Ruckzuck legen Geese jetzt auch mit einem Album nach. Seit dem 29. Oktober gibt es nämlich ihr Debütalbum "Projector" digital zu hören. Physisch (auf CD und Vinyl) kommt es erst am 3. Dezember. Die Songs darauf halten, was sie versprechen - harte, raue Klänge mit Coolness-Faktor. Wir sind sicher: Geese werden uns noch länger begleiten. Vom Album spielen wir euch in den nächsten Wochen den Titeltrack "Projector" etwas öfter im Programm.

Schon im August hat die deutsche Newcomerin Greta in ihrer Single "Forever We’ll Be Dancing" ihren typischen Electropop-Sound um eine Retronote erweitert. Das führt sie nun in ihrem neuen Song "Nicht allein" fort. Denn in dem sind wieder aufwändige 80s-Percussion und Synthesizer zu hören. Trotzdem gibt es eine Neuerung: Wie schon der Titel verrät, hat "Nicht allein" im Gegensatz zu Gretas früheren Songs einen deutschen Text. Dass sie ansonsten auf Englisch singt und sich damit international ausrichtet, ist aber auch keine Überraschung. Greta ist seit ihrem Studium in der dänischen Musikszene zu Hause. Dort ist sie als Newcomerin schon angesehen und hat unter anderem auf dem Spot Festival für vielversprechende Talente aus der skandinavischen Musikszene gespielt. Nach ihrem Solodebüt "Ardent Spring" aus dem letzten Jahr ist das zweite Album mit "Nicht allein" als einem seiner Tracks schon in der Mache.

Yard Act aus Leeds legen aktuell einen ziemlichen Senkrechtstart hin. Zuletzt haben sie den Newcomer:innen-Preis des Reeperbahn-Festivals gewonnen, und im Januar nächsten Jahres steht der Release ihres Debütalbums "The Overload" an. Auch auf dem Album vertreten ist ihre aktuelle Single "Land Of The Blind". Laut Sänger James Smith geht es im Text nicht gerade ehrlich zu: "'Land Of The Blind' ist ein Song über die Kunst der Illusion und darüber, wie Selbstvertrauen einen Trick wirklich überzeugend macht." Diese Geschichte wird auch im dazugehörigen Musikvideo erzählt. Das wird mit der Zeit immer abstruser, damit aber auch zu einem Kunstwerk, bei dem sich das Anschauen lohnt. Wer Yard Act live erleben will, muss auch nicht mehr all zu lange warten. Im Rahmen ihrer Tour zum Album machen sie am 10. Februar 2022 in Köln halt.

Pünktlich zu Halloween haben Blood Red Shoes einen Song mit Gruselqualität geliefert, zumindest was den Titel angeht. Das bezeichnende Stichwort "Morbid Fascination" passt zum aktuellen True Crime-Trend, der Morde und andere düstere Verbrechen für ein breites Publikum aufbereitet. Zusätzlich haben Blood Red Shoes zu Hause auf dem Sofa mit passender Deko eine Halloween-Version von "Morbid Fascination" eingespielt. Auch das kommende sechste Album der Band, das am 14. Januar erscheint, fügt sich in dieses Bild ein. Es wird den Titel "Ghosts On Tape" tragen. Dramatische Klänge oder Geisterbahn-Sounds sind in "Morbid Fascination" trotzdem nicht zu hören. Es ist eine solide Rocknummer, wie man sie auch sonst von dem britischen Duo kennt.

Auf seinem neuen Album "The New World" versammelt der britische Produzent Swindle das Who is who der urbanen britischen Soul-, HipHop- und R’n’B-Szene. Mit dabei sind unter anderem Greentea Peng, Poppy Ajudha, Joy Crookes und Loyle Carner. Auch wenn der Sound auf dem Album oft groovy-entspannt ist wie im Track "Darkest Hour", zeigt dieser Songtitel andererseits schon, dass es auch um ernste Themen geht. Das Album setzt sich zum Beispiel mit Rassismus und den Folgen des Brexit auseinander. Dabei spiegeln die Themen Gespräche und Diskussionen zwischen den beteiligten Künstler:innen wider und halten sie musikalisch fest.

Dieses interessante Duo hat sich in Seoul kennengelernt. Yaeji und Ohhyuk haben beide unabhängig voneinander bereits Musik gemacht; die gemeinsame Arbeit bedeutet sowohl für Yaeji als auch für Ohhyuk einen mutigen Schritt aus der eigenen Komfortzone. Doch die Mischung aus House- und Indierock-Elementen, die sich in "29" sowie in den anderen bereits veröffentlichten Songs abzeichnet, gibt ihnen Recht und macht neugierig auf weitere Songs.