brandneu auf der [97.1]

Nicht nur im Trendvulkan Berlin ist es längst en vogue, sich überall zu vermessen. Egal ob Kalorien, Puls oder sonst etwas: Mit neuster Technik versuchen viele, sich zu optimieren. Von Wegen Lisbeth nehmen genau das in ihrer neuen Single "Opti" mit einem Schuss Humor unter die Lupe. Denn macht Optimieren überhaupt glücklich? Optimieren wir uns dabei wirklich? Und macht uns das alles vielleicht sogar allein? Antworten darauf liefern die Indiepop-Berliner nicht ganz, aber sie liefern einen guten, humorvollen Anstoß, um selbst über das Thema nachzudenken. Passend dazu gibt es auch ein ziemlich analoges Musikvideo.

"Feel Like A Girl" – dafür steht die Abkürzung "FLAG" im neusten Songtitel der britischen Rock-Newcomer:innen Coach Party. Mit Blick auf das Video zu "FLAG" eröffnet sich aber noch eine zweite Option, nämlich "Fight Like A Girl". Das Musikvideo erinnert an eine Mischung aus Adam And The Ants und "Pride And Prejudice And Zombies" – im Adelskostüm rächt sich Sängerin Jess an respektlosen Höflingen. Und das fängt auch das Thema von "FLAG (Feel Like A Girl)" gut ein: Auf Social Media haben Coach Party erklärt, dass der Song ganz besonders für all diejenigen ist, die sich schon einmal unsicher, objektifiziert oder verletzt gefühlt haben.

Nein, die Kölner Verkehrsbetriebe machen jetzt nicht auch noch Musik. Das liegt bei dem Namen The KVB zwar nahe, aber Fans von Postrock und Shoegaze werden wissen, dass The KVB mittlerweile ein Aushängeschild für raue, wilde Klänge in diesem Bereich sind. The KVB sind Nicholas Wood und Kat Dey und spätestens seit ihrem letzten Album "Only Now Forever" von 2018 sind sie auf dem Radar von Rockfans. Mit "Unité" gibt es ein neues Lebenszeichen von The KVB. Damit kündigen sie nämlich ihr neues Album "Unity" für den 26. November an. Und was für ein Lebenszeichen es ist! So düster und geheimnisvoll wie ein unheimlicher, nächtlicher Gruseltrip an Halloween, und trotzdem nicht zu negativ. Synthies und Gitarren strahlen immer noch genug Wärme ab, um sich im Song zu Hause zu fühlen.

Die ersten Songs, die man als Band so schreibt, landen meistens in irgendeinem Ordner, ganz, ganz weit hinten in den Tiefen der Festplatte. Schließlich macht Übung den Meister. Nicht so bei Before The King. Sie veröffentlichen mit "Fast Machine" jetzt ihren ersten gemeinsamen Song. Geschrieben haben sie ihn bereits 2015 - mit 17 Jahren - als sie eigentlich noch als The Black Keys-Coverband auftraten. Während die Australier die geringe Komplexität und Dynamik des Songs in einem Video ein bisschen auf die Schippe nehmen, werden sie für den durchaus tanzbaren Song von der Musikbranche gefeiert. Und das zurecht, denn drei Akkorde haben schon für den ein oder anderen Hit gereicht.

Rikas sind wieder da, im Gepäck ihre neue EP "Short Stories". Nach den zuvor veröffentlichten Single-Auskopplungen "Superstitious" und "Stereo" ist der ebenfalls auf der EP enthaltene Song "Side By Side" eher ruhig. Er handelt, wie eigentlich alle neuen Songs, von Rikas' Zusammenleben als Band und den kleinen Momenten und Erinnerungen, die sie jetzt zusammenhalten. Denn die vier Stuttgarter hatten nach der Veröffentlichung ihres Albums "Showtime" mit einer ausgewachsenen Schreibblockade zu kämpfen. Wenn ein Song zeigt, dass sie diese gemeinsam überwunden haben, dann ist es "Side By Side". Die in gemütlichen Indie-Pop verpackte Zeile "I like it better when we're side by side" ist der beste Beweis dafür.