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Kultur

Vier Schallplatten hängen an einer Wand.
Foto: Sonka Hinders

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Marlene Guthseel, Dennis Rettberg und Sonka Hinders

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Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik in euer Radio. Wir spielen für euch sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. Damit ihr die Künstler:innen kennenlernen könnt, die wir zurzeit häufiger spielen, präsentieren wir euch hier jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Au/Ra, Drangsal, Geese, Joy Crookes, Banks und Selah Sue.

Au/Ra - Screw Feelings

Mit 19 Jahren ist Au/Ra schon eine sehr gefragte Sängerin. Vielleicht kennt ihr zum Beispiel den Club-Hit "Panic Room", der sie vor drei Jahren weltberühmt gemacht hat. Wirklich mega überraschend kam das alles nicht. Denn Au/Ra, die eigentlich Jamie Lou Stenzel heißt, ist Tochter eines deutschen Musikproduzenten, der vor vielen Jahren auf die Karibikinsel Antigua ausgewandert ist. Musik hat sie also wortwörtlich im Blut. Seit letztem Freitag gibt es von ihr ein neues Album zu hören, "Soundtrack To An Existential Crisis", das sich auch genauso anhört. Es ist ultra modern; poppige Melodien werden durch den Computer verzerrt - es ist wie die Hin- und Hergerissenheit, die man manchmal verspührt. An einigen Stellen erinnert es sogar an Electropop-Größen wie Grimes. Dafür steht auch der Song "Screw Feelings", der uns besonders überzeugt hat.

Musikvideo: Au/Ra - Screw Feelings
Musikvideo: Drangsal - Liedrian

Drangsal - Liedrian

Eigentlich gibt es für jeden Album-Release einen Plan. Welche Singles werden schon im Voraus veröffentlicht und wann? Als Drangsal von der Antilopen Gang spontan in deren Radiosendung eingeladen wurde, hat er (ebenfalls spontan) beschlossen, genau diesen Plan umzuwerfen. Während der Sendung feierte "Liedrian" seine Premiere, und ist einige Stunden später auch offiziell erschienen. Musikalisch ist der Song, wie es für den Musiker aus Herxheim typisch ist, stark an die Musik der Neuen Deutschen Welle angelehnt. Und auch inhaltlich bleibt sich Drangsal treu, denn die doch ziemlich speziellen Liebeserklärungen in "Liedrian" erinnern an das auf dem letzten Album erschienene "Turmbau zu Babel". Tatsächlich beschreibt Drangsal hier etwas, das er im Song "widerliche Liebe" nennt: eine ungesunde Abhängigkeit sowie physische und psychische Gewalt. Damit hält der Song trotzdem niemanden vom Tanzen ab, denn dazu lädt "Liedrian" definitiv ein.

Geese - Low Era

Während viele am Ende ihrer Schulzeit wahrscheinlich anfangen, sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen, hat die Postpunk-Band Geese einfach schon mal angefangen, an ihrer Zukunft zu arbeiten. Ihr Debütalbum "Projector", das am 29. Oktober digital und am 3. Dezember auf Tonträgern erscheinen soll, haben sie hauptsächlich in ihren letzten Schuljahren nach der Schule in ihrem "The Nest" genannten Homestudio aufgenommen. Mittlerweile sind die fünf Jungs aus Brooklyn mit der Schule fertig und präsentierten im Juni bereits ihre erste Single "Disco". Jetzt folgt mit "Low Era" ihre zweite Veröffentlichung und dazu auch gleich ihr erstes richtiges Musikvideo. Durch ihre bisherigen Releases zeigen Geese nicht nur ihre Wandelbarkeit, sondern auch, dass man sie in Zukunft weiterhin auf dem Radar haben sollte.

Musikvideo: Geese - Low Era
Musikvideo: Joy Crookes - When You Were Mine

Joy Crookes - When You Were Mine

Der Sommer ist so langsam vorbei, die Herbst-Tunes machen sich auf den Weg. Und dann gibt es diese Songs, die in beides reinpassen - ins spätsommerliche Laufen am See oder in den herbstlichen Waldspaziergang. Die Londoner Newcomerin Joy Crookes hat mit ihrem neuen Song "When You Were Mine" genau so ein Kunststück gebaut. Die soulige, leicht jazzige Atmosphäre im Song erzeugt ein wohliges Gefühl, das irgendwo zwischen Sommer und Herbst schwebt, aber auch genauso gut in einem abgedunkelten, edlen, retro Jazz-Club laufen könnte. Im Oktober kommt auch das Debütalbum von Joy raus. Es wird "Skin" heißen und sich mit vielen Erlebnissen aus Joys Leben seit ihrer Jugend beschäftigen.

Banks - Skinnydipped

Beim diesjährigen Sommer ist der nackte Sprung in den Badesee wohl eher weniger angesagt; trotzdem hält er sich als Stilmittel in sommerlichen Teenie-Romanzen – und bei der amerikanischen Künstlerin Banks. Sie hat nämlich gerade unter dem Titel "Skinnydipped" ihre neue Single releast. Im dazugehörigen Musikvideo befindet sich Banks dem Titel entsprechend mit weiteren Frauen leicht bekleidet an einem See. Musikalisch verbindet "Skinnydipped" entspannt liegenden Gesang mit Synthesizern und Beats aus HipHop und Electro. "Skinnydipped" ist nach "Devil" Banks‘ zweite Single in diesem Jahr. Die Aussichten auf ein neues Album sind noch unklar. Nach "III" von 2019 stände für Banks Album Nummer vier an.

Musikvideo: Banks - Skinnydipped
Musikvideo: Selah Sue - Hurray

Selah Sue - Hurray (feat TOBi)

Bei diesem Song jubelt nicht nur die Sängerin selbst; das können auch alle tun, die gerne eine lässige Mischung aus Soul und HipHop zum Mitwippen genießen. Denn genau das bietet Selah Sues neue Single "Hurray" mit Rap-Unterstützung von TOBi. Im Musikvideo zum Song zeigt Selah Sue sich mal von einer anderen Seite: Sie tritt in unterschiedlichen Rollen auf und ist dabei teilweise ohne ihre typische toupierte Frisur zu sehen. Das unterstreicht das Thema der Single, in der es um Selbstdarstellung – vor allem auf Social Media – geht. Fans von Selah Sue können nach dem neuen Song noch ein zweites Hurra hinterherschieben. Es soll nämlich auch ein neues Album geben, zu dem allerdings noch keine weiteren Details bekannt sind.