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Kultur

Schallplatten hängen an einer Wand.
Symbolbild (Foto: Sonka Hinders)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Dennis Rettberg, Marlene Guthseel und Sonka Hinders

Auf dieser Seite

Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik in euer Radio. Wir spielen für euch sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. Damit ihr die Künstler:innen kennenlernen könnt, die wir zurzeit häufiger spielen, präsentieren wir euch hier jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Ibeyi, Ok Kid, Everything Everything, Sunflower Bean, Fieh und Saweetie.

Ibeyi - Sister 2 Sister

Lisa-Kaindé und Naomi Diaz sind Schwestern - zwei sehr enge Schwestern, die sich zusammen als Ibeyi in den letzten Jahren immer wieder mit ihren afro-kubanisch-französischen Wurzeln, beziehungsweise deren kulturellem Erbe, beschäftigt haben. Aber auch Themen wie Tod, Weiblichkeit oder Rassismus haben die Diaz-Schwestern auf ihren vergangenen beiden Alben bereits behandelt. Auf gut Deutsch: Textlich haben die Songs von Ibeyi immer einiges zu sagen. Auch der neue Song "Sister 2 Sister" bleibt auf dieser nachdenklichen Ebene. Es geht dort um ihr gemeinsames Leben als Schwestern, aber auch um ihre Latinx-Wurzeln, verpackt in fließenden, modernen und weltmusikalisch beat-betonten Sounds, die diese Komplexität hervorheben. Es ist ein echter Hinhörer, der auch auf "Spell 31" sein wird. So wird das neue Album von Ibeyi heißen, das am 6. Mai releast wird.

Musikvideo: Ibeyi - Sister 2 Sister
Musikvideo: Ok Kid - Cold Brew

Ok Kid - Cold Brew

Die "Kaffee Warm"-Reihe von Ok Kid hat bereits eine recht lange Tradition. Schon 2013 ist der erste Titel erschienen, und auch der Nachfolger "Februar" ist mitterweile schon ganze sieben Jahre alt. Dass es der Februar den drei Jungs aus Gießen angetan haben muss, zeigt sich nicht nur in den Titeln der Reihe, sondern auch daran, dass der neuste Teil in diesem Februar erschienen ist. Und auch hier ist der Kaffee nicht nur ein Getränk, sondern ein Symbol für die besungene Beziehung. Nach einigen Auf und Abs scheint diese mittlerweile am Ende angekommen zu sein, denn Frontmann Jonas spricht davon, dass es nach zehn Jahren Beziehung keine Hoffnung mehr gebe. Trotzdem können die beiden nicht loslassen und machen sich gegenseitig das Leben schwerer. In "Cold Brew" wimmelt es von Anspielungen und Bilden, die es sich zu entdecken lohnt. Mehr von Ok Kid gibt es schon bald, denn am 6. Mai erscheint ihr fünftes Album "Drei".

Everything Everything - Bad Friday

"Bad Friday", schlechter Freitag, ist ein Titel, der sich erstmal trivial anhört, der aber ein genaues Hinhören belohnt. Denn in der neuen Single der genresprengenden, britischen Band Everything Everything geht es diesmal um Gewalt. Sänger Jonathan Higgs sagt dazu, dass "Bad Friday" "a song about being victim of violence" sei, also das Thema behandle, Opfer von Gewalt zu sein. Insbesondere die teils verzerrten Visuals des Videos sollen das entsprechend untermalen. Aber auch so, klanglich, ist das hörbar, wird "Bad Friday" immer wieder von sehr unruhigen, aufgeregten Passagen bestimmt. Wer mehr Everything Everything hören will, kann aufatmen: Mit "Bad Friday" kündigt die Band ihr neues Album "Raw Data Feel" an, das am 20. Mai rauskommt.

Musikvideo: Everything Everything - Bad Friday
Musikvideo: Sunflower Bean - Who Put You Up To This?

Sunflower Bean - Who Put You Up To This?

Experimentell und jenseits von Genrekategorien – so lautet der erste Ausblick, den Sunflower Bean auf ihr kommendes drittes Album "Headful of Sugar" geben. Neben Interviews, in denen die New Yorker Band das im Mai erscheinende Album so beschreibt, bestätigt das auch ihre aktuelle Single "Who Put You Up To This?". Darin starten Sunflower Bean die erste Strophe mit Garage-Bass und coolem Beat, gehen dann in einen Refrain mit Popgesang, Klavier und Geigen über, gefolgt von einem Gitarrensolo. Mit diesem Sound dürften Sunflower Bean auch bei Fans von Bands wie Wolf Alice, The Big Moon oder Sorry in der ein oder anderen Playlist landen.

Fieh - Rosalie

Am 4. März ist es so weit: Nach drei Jahren gibt es die neue Langspielplatte des Neosoul-Kollektivs Fieh aus Norwegen. "In The Sun In The Rain" soll dabei musikalisch deutlich offener werden als das Debütalbum. Erste Schritte in diese Richtung hat die siebenköpfige Band bereits mit ihren Singles "Telephone Girl" und "Allthetimeevenwhen" gemacht und schließt den Trend mit ihrer letzten Single-Auskopplung "Rosalie" jetzt ab. Und auch wenn der Song in typischer Fieh-Manier ziemlich groovy und positiv klingt, ist der Stoff, mit dem sich die Norweger:innen in ihrem Song beschäftigen, ziemlich düster. Sängerin Sofie Tollefsbøl erklärt: "[It‘s] about a girl in a difficult situation who clearly needs help. But no one takes responsibility to help her, and she just ends up floating around like a small boat on a vast ocean. She feels that the world won’t care if she burns it up and disappears from the face of earth."

Musikvideo: Fieh - Rosalie
Musikvideo: Saweetie - Closer

Saweetie - Closer (feat. H.E.R.)

"So ein blaues Stewardess-Outfit habe ich doch schon mal in einem Musikvideo gesehen," könnte sich so manche:r nach dem ersten Klick auf das Video zu Saweeties neuster Single "Closer" wundern. Das erinnert auf den ersten Blick nämlich an Britney Spears‘ bekannten Videoauftritt in "Toxic" (2009). Statt einer flirty Stewardess im "Toxic"-Style, verkörpert Saweetie im Verlauf des Videos allerdings eine Pilotin, die mit ihren Freundinnen um die Welt fliegt. Abgesehen von seinem vielschichtigen Musikvideo bietet "Closer" einen loungigen HipHop-Sound mit tanzbarem Beat und gesammelte Grammy-Power. Neben Saweetie, die in diesem Jahr für zwei Grammys nominiert ist, wirkt nämlich auch Grammy-Liebling H.E.R. am Song mit.