Kultur

All-You-Can-Watch & kuratierte Filme: Kino-Abos im Vergleich
Durch steigende Preise für Tickets, Popcorn und Nachos werden Kinobesuche für viele Studierende zum seltenen Luxus. Glücklicherweise gibt es nun auch in Düsseldorf Abonnements wie unter anderem Cineville oder den Gildepass, die das Hobby etwas erschwinglicher machen können und ganz nebenbei noch die Filmkunstkinos unterstützen.
Für die Vielgucker: Cineville
Das Konzept Cineville, entstanden 2009 in den Niederlanden, bietet seit letztem Jahr auch in Deutschland ein All-You-Can-Watch Abo an. Teilnehmende Kinos gibt es in 14 deutschen Städten. Mit dabei sind unter anderem auch die Filmkunstkinos in Düsseldorf. Mit dem Abo können Mitglieder so oft Vorstellungen besuchen, wie sie wollen. Grenzen gibt es in diesem Modell keine. Das heißt, bei Interesse kann fünf Tage in Folge der gleiche Film oder täglich etwas Neues geschaut werden.
Preis: Im Jahresabo 20 Euro/Monat; sonst bis 25 Jahre 22 Euro/Monat, danach 24 Euro/Monat
Vorteile: Unbegrenzte Kinobesuche
Nachteile: Auch der monatliche Vertrag hat eine Mindestlaufzeit von vier Monaten
Fazit: Eignet sich besonders für Filminteressierte, die wissen, dass sie am liebsten täglich einen Film auf der großen Leinwand sehen würden. Das Abo erfordert eine gewisse selbstverantwortliche Verbindlichkeit, regelmäßig Vorstellungen zu besuchen, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu schlagen. Aber bereits ab zwei Kinobesuchen im Monat lohnt sich das Abo. Wegen der Mindestlaufzeit ist es nicht möglich, Cineville zunächst nur für einen kurzen Zeitraum auszuprobieren.
Preis: 18,99 Euro/Monat
Vorteile: Wöchentlich ein ausgewählter Kinofilm + kuratiertes Streamingangebot
Nachteile: Begrenzte Kinobesuche, keine Auswahlmöglichkeit
Für die Unentschlossenen: MUBI GO
Das Konzept: MUBI ist in erster Linie ein internetbasierter Streamingdienst mit dem Motto „Klasse statt Masse“. Das sorgfältig kuratierte Angebot reicht von Hollywood-Klassikern über Indie-Produktionen von aufstrebenden Regisseur:innen bis hin zu visionären Dokumentationen. Mit MUBI GO wird das kuratorische Konzept auf die große Leinwand erweitert. Neben dem Onlinekatalog beinhaltet diese Variante des Abonnements wöchentlich ein Kinoticket. Die Besonderheit ist hierbei, dass vom MUBI-Team vorgegeben wird, welcher Film in jeder Woche besucht werden kann. So werden ausgewählte Neuerscheinungen hervorgehoben und Mitglieder erweitern bestenfalls ihren filmischen Horizont. Kino und Spielzeit werden hingegen individuell von den Abonnent:innen festgelegt.
Fazit: Wer sich auf Netflix & Co. oft von dem großen Angebot überfordert fühlt, wird durch die handverlesene Filmauswahl von MUBI GO in der Entscheidungsfindung unterstützt. Vor der Qual der Wahl steht man also nur bei dem im Preis inbegriffenen Streamingdienst, der gleichzeitig als Communityforum für Filmliebhaber:innen fungiert. Schwierig wird es hier für Menschen mit speziellen Vorlieben, die vielleicht nicht jede Woche erfüllt werden können.
Für die Etablierten: Gildepass
Den Gildepass gibt es schon seit über 50 Jahren. Er ist ein erprobtes Angebot der „Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater“ und macht Inhaber:innen zu fördernden Mitgliedern der AG. Für Studierende kostet der Gildepass 6 Euro jährlich und bietet anschließend 2 Euro Ermäßigung auf jedes Ticket in allen teilnehmenden Kinos. Deutschlandweit beteiligen sich 73 Arthouse-Kinos an der Aktion, unter anderem auch die Filmkunstkinos in Düsseldorf.
Preis: 6 Euro /Jahr
Vorteile: Geringe Anschaffungskosten, wenig Commitment
Nachteile: Kein Flatrate-Abo, lediglich 2 Euro Ermäßigung
Fazit: Der Gildepass ist nicht ohne Grund ein fester Bestandteil der deutschen Arthouse-Kinolandschaft – er ist erschwinglich und rentiert sich. Bereits mit drei Kinobesuchen im Jahr sind die Anschaffungskosten wett gemacht. Anders als bei den vorherigen Angeboten muss man sich also auch in Monaten, in denen einen das Kinoprogramm weniger anspricht, nicht in eine Vorstellung zwingen. Perfekt für Sparfüchse, die den gelegentlichen Kinobesuch ohne große Verpflichtungen etwas günstiger gestalten möchten.
Redigat: mf
