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Eine Prideflagge von den Students for Future steht neben dem Beamer auf dem "Nachhaltiger Konsum und Greenwashing" steht.
Die Public Climate School in den Räumen der HSD (Foto: Valeska Ridzewski)

Greenwashing – Was ist das?

Ein Bericht von Valeska Ridzewski

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Greenwashing - der Begriff fällt häufig, aber was genau versteckt sich dahinter? Genau das besprachen Anna Szurowski und Kardo Kaldewey, beide Tätig in der Nachhaltigkeitsberatung, in ihrem Vortrag über Greenwashing für die Public Climate School letzten Montag an der Hochschule Düsseldorf.

Greenwashing bedeutet, dass Marketing und PR-Maßnahmen von Unternehmen benutzt werden, um ein „grünes“ Image aufzubauen. Das Hauptziel dabei ist es, den Anschein zu erwecken, dass das Unternehmen nachhaltig produziert und generell grün sei.

Public Climate School

Public Climate School

Dieses Jahr war wieder Public Climate School. Vom 8. Mai bis 12. Mai gab es jeweils Abendveranstaltungen mit Vorträgen und Diskussionen an der HHU, der Hochschule Düsseldorf und im Haus der Universität zum Thema Klima und Nachhaltigkeit.

Unternehmen, die Greenwashing betreiben, so Anna Szurowski, würden sich erhoffen, dadurch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Sie versuchen durch ein „grünes Image“ die Konsument:innenentscheidungen zu beeinflussen. Auch ginge es häufig um Reputation und das Ansehen in der Gesellschaft. Außerdem sei die Vorstellung von Unternehmen, was Nachhaltigkeit betrifft, anders als was der Begriff Nachhaltigkeit wirklich beinhaltet. Nachhaltigkeit bedeutet nicht bloß, sich um den ökologischen Fußabdruck zu kümmern, sondern es seien auch soziale Aspekte wie Bezahlung, Arbeitsbedingungen, usw. zu beachten. Leider würden diese häufig ignoriert werden. Diese Label-Problematik liege vor allem darin, dass der Begriff „nachhaltig“ in Deutschland sehr schwammig ist, der nicht gesetzlich reguliert wird.

Greenwashing funktioniere viel mit sogenannten „Labels“. Begriffe und Phrasen wie „recycling“, „aus nachhaltigen Rohstoffen“, „regional“, „frei von Mikroplastik“ usw. seien häufig irreführend. Vor allem da Begriffe wie „umweltfreundlich“, „umweltschonend“ oder „nachhaltig“ so gut wie komplett unreguliert verwendet werden können. Es muss bloß im Vergleich zu Produkten aus der gleichen Palette „freundlicher“ für die Umwelt produziert sein – wie das dann auszusehen hat bleibt unklar. Auch die bildliche Darstellung, die vermeintlich umweltschonendes Verhalten beim Produzieren eines Produkts suggeriert wie zum Beispiel eine grüne Pflanze, seien überhaupt nicht reguliert und bedeuten im Grunde gar nichts.

Wohin gegen die Labels „CO2 neutral" und „klimaneutral" gesetzlich reguliert sind. Es muss also bewiesen werden, dass man in der Produktion wenig, bis kein CO2 produziert oder, und hier kommt der Haken, dass man das entsprechende Zertifikat gekauft hat.

Für das „BIO“-Label hingegen gelten strenge Auflagen, die ein Produkt erfüllen muss, um als Bio bezeichnet werden zu können. Das Problem hierbei: „BIO“ wurde als Label auf EU-Ebene eigeführt und die Standards dafür seit Jahren geschwächt. Auch das Verständnis des Bio-Begriffs variiere bei Konsument:innen und den offiziellen Regulierungen. In Deutschland erhoffe man sich jetzt durch ein neues Nachhaltigkeitsgesetzt der Regierung, eine Entwicklung im Nachhaltigkeitsverhalten. Ob dies zu einem Umdenken der Unternehmen führen wird, bleibe abzuwarten.