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Düsseldorf

Redaktion:
Auf dem Bild sieht man die verschiedenen Studenten die von hochschulradio düsseldorf befragt worden sind (Foto: Katie Hamed)
Das wünschen sich Studis der HHU (Foto: Katie Hamed)

Was sich Studis für ihre Stadt wünschen

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Am 14.09.2025 stehen in NRW die Kommunalwahlen an. Gewählt werden Stadt, Gemeinderäte und Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister. Auch für Studierende ist das ein Anlass, sich zu fragen: Wie soll meine Stadt in Zukunft aussehen? Wir haben mit Studis der Heinrich-Heine-Universität gesprochen und nachgefragt, was ihre Wünsche sind und welche Anliegen ihnen besonders am Herzen liegen.

Umfrage
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Bezahlbares Wohnen

Für viele Studierende ist die Wohnungssuche in Düsseldorf zu einer Geduldsprobe geworden. Die Mieten steigen seit Jahren, selbst kleine WG-Zimmer sind teuer und oft sofort vergeben. Manchen ziehen deshalb notgedrungen ins Umland uns pendeln täglich zur Uni – mit zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand. Die angespannte Lage zeigt, dass Wohnen für Studierende nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine soziale Belastung ist. Das sieht auch Student Merlin Fisher so:

„Ein generelles Problem ist die Wohnraumfrage. Es ist super schwierig, eine Wohnung in Düsseldorf zu finden .“ -Merlin Fisher

Er selber habe bis jetzt Probleme gehabt eine Wohnung zu finden und auch sein eigenes Umfeld bestätigt dieses Problem. Es sei eins der absoluten Hauptprobleme die Studis derzeit haben.

Katharina Hermes macht zusätzlich auf ein weiteres Problem aufmerksam:

„Durch möblierte Wohnungen werden die Mieten noch einmal künstlich in die Höhe getrieben.“ -Katharina Hermes

Was auf den ersten Blick praktisch wirkt – einziehen, ohne sich um Möbel kümmern zu müssen – hat in der Realität einen Haken. Eine Wohnung, die unmöbliert vielleicht für 400 € zu haben wäre, wird mit ein paar Standmöbeln plötzlich für 600 € angeboten. Für Studierende wird dieser vermeintliche Vorteil, schnell zu einer Kostenfalle.

Dass bezahlbarer Wohnraum eines der drängendsten Probleme ist, bestätigt auch Hannah Schor.

„Bezahlbarer Wohnraum, oder auch generell genügend Wohnungen - das ist etwas was ich in meinem privaten Umfeld häufig mitbekomme“ -Hannah Schor

Damit reiht sie sich ein in die Stimmen vieler Studierenden, die die Wohnungsnot täglich spüren. Die Forderung nach mehr Wohnraum und vor allem bezahlbarem Wohnraum bleibt ein zentrales Thema für die Kommunalwahl bei den Studis. Sie entscheidet auch darüber, wie attraktiv Düsseldorf als Hochschulstandort in Zukunft bleibt. Denn Hochschulen konkurrieren längst nicht mehr nur mit ihrem Lehrangebot, sondern auch mit den Lebensbedingungen in ihrer Stadt. Ein angespannter Wohnungsmarkt kann daher dazu führen, dass sich Studis bewusst gegen Düsseldorf entscheiden – mit Folgen für die Attraktivität und Vielfalt des Campuslebens.

Mobilität und Deutsche Bahn

Neben der Wohnungssuche spielt auch die Mobilität eine große Rolle im Alltag der Studierenden. Besonders die Unpünktlichkeit der Deutsche Bahn sorgt für Frust.

Comoe Yael Oriane Yao wünscht sich, dass die Bahnen und Busse vor allem Nachts öfter fahren. Unter der Woche wird es ab etwa 23 Uhr schwierig, noch zuverlässig von A nach B zu kommen. Wer spät von der Uni, aus der Bibliothek oder von einer Veranstaltung nach Hause möchte, steht oft vor langen Wartezeiten. Zwar fahren am Wochenende die Bahnen in der Stadt regelmäßiger, doch wer außerhalb wohnt, hat auch dann kaum Anschlussmöglichkeiten und ist häufig auf teure Fahrdienste angewiesen – wie dem Taxi oder Uber Drive. Das belastet nicht nur den Geldbeutel, sondern macht den sicheren Heimweg zusätzlich kompliziert. Ein besserer Nachtverkehr wäre für viele Studierende daher ein großer Gewinn.

Ein besser ausgebauter Nahverkehr könnte nicht nur Studierenden den Alltag erleichtern, sondern auch die Attraktivität Düsseldorfs insgesamt steigern. So würden auch Berufstätige vielleicht lieber zum umweltfreundlicheren Bus oder Bahn umsteigen und das Auto öfter stehen lassen. Wenn die Zahl der Autos auf den Straßen sinkt, dann würde auch der Co 2 Ausstoß reduziert werden. Gerade der Verkehrssektor gehört zu den größten Verursachern von Treibhausgasen. Jede vermiedene Autofahrt trägt also dazu bei, Düsseldorfs Klimabilanz zu verbessern. Ein Ausbau des ÖPNV wäre damit nicht nur ein praktischer Vorteil, sondern auch ein zentraler Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und einer klimafreundlichen Stadt. Ein ebenfalls weiteres umweltfreundliches Verkehrsmittel ist das Fahrrad.

Lukas Sievert äußert den Wunsch nach besseren und sicheren Radwegen. Gerade für kürzere Strecken innerhalb der Stadt ist das Fahrrad eine attraktive Alternative, nicht zuletzt um Staus oder Verspätung zu vermeiden.

Mehr Beteiligung und jüngere Kandidat:innen

Auffällig ist, dass die meisten Kandidierenden für das Amt der Oberbürgermeisterin oder des Oberbürgermeisters deutlich älter sind. Viele Studierende wünschen sich jedoch eine jüngere Vertretung, die ihre Lebensrealität besser nachvollziehen kann. Damit könnte eine höhere Beteiligung und ein höheres Interesse an der Kommunalpolitik mit einhergehen.

Julius Neuland wünscht sich, dass „mehr auf die Jugend geachtet wird“ Er wünscht sich außerdem, dass jüngere Kandidatinnen und Kandidaten in die Politik nachrücken, damit die Anliegen von Studis besser nachvollzogen werden können. Gleichzeitig verbindet er damit die Hoffnung, dass durch eine jüngere Vertretung auch die Beteiligung bei den Kommunalwahlen steigt – denn wer sich gesehen fühlt, geht eher wählen.

Nur wenn junge Menschen wählen gehen und ihre Themen und Anliegen einbringen, können sie auch gehört werden. Gerade auf kommunaler Ebene ist Wahlbeteiligung besonders niedrig. In Düsseldorf lag sie im Jahr 2020 bei nur 52,6 %, das ist Platz 29 im landesweiten Vergleich. Die Kommunalwahl am 14.09.2025 bietet daher die Chance, den Wünschen aller Studis eine Stimme zu geben.

Redigat: mf