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Düsseldorf

Zu sehen ist das Festivalgelände vor dem Landtag.
Das Campfire-Festival findet direkt vor dem Landtagsgebäude statt. (Foto: Noah Schmitt)

Live Blog: Das Campfire-Festival 2022

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Am 27. August findet dieses Jahr das Campfire-Festival auf dem Platz des Landtages in Düsseldorf statt. In verschiedenen Panels und Vorträgen werden dort gesellschaftlich relevante Themen diskutiert und die Frage gestellt: "Was kann eine bessere Gesellschaft sein?". Speaker:innen aus dem Journalismus, der Politik, der Wissenschaft und vielen anderen Bereichen  bieten Impulse, die untereinander und zusammen mit den Besucher:innen auf Augenhöhe diskutiert werden können. 

Beiträge aus der Live-Sendung des Hochschulradio Düsseldorf gibt es hier im Live-Blog zum Nachhören - direkt vom Festival.

„Medien aus Bürgerperspektive erweitern“ – Interview mit Jennifer Töpperwein

Häufig bekommen Medien den Vorwurf zu einseitig zu sein und nicht repräsentativ für die Gesellschaft zu berichten. Die Bürgermedien, gefördert von den Landesmedienanstalten, bieten allen Menschen den freien Zugang zu Hörfunk- und Fernsehstudios. Bürger:innen haben so die Chance Medien für Bürger:innen zu produzieren und zu veröffentlichen. Warum brauchen wir Bürgermedien und welche Potenziale haben sie für unsere Demokratie? Jennifer Töpperwein, Mitglied der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW, sieht in den Bürgermedien eine wichtige Ergänzung zu etablierten Medien. Die Bürgermedien seinen eine Chance für alle Bürger:innen, Medienkompetenz und ein Verständnis für Journalismus zu erlernen. Im Interview spricht sie mit Greta Stagner über die Rolle der Bürgermedien für unsere Gesellschaft und welche Herausforderungen das Ehrenamt auch im Bereich der Medien hat.

„Da passiert doch viel mehr!“ – Lena Bauer im Interview

Neben dem Erlernen von Kompetenzen im Journalismus und dem selbstständigen Arbeiten bereichern auch die sozialen Kontakte, die man durch die Mitarbeit bei den Campusmedien knüpfen kann, das eigene Leben. Die Arbeit im Team und das ehrenamtliche Engagement bieten Mitarbeitenden einen persönlichen Mehrwert. Lena Bauer, ehemalige Chefredakteurin von hochschulradio düsseldorf, berichtet im Interview mit Greta Stagner über ihre sechsjährige Erfahrung in der Redaktion des Campusradios. Heute ist sie Journalistin im Lokalradio.

Panel: "Vielfältige Gesellschaft: Homogener Journalismus - Wie kann der Journalismus zugangsoffener werden?"

In Deutschland hat jede vierte Person einen Migrationshintergrund, im Journalismus hingegen nur jede 20. Person. Nur acht von 126 Chefredaktionsposten in Deutschland sind mit Personen mit Migrationshintergrund besetzt. Durch Einstellung von Menschen mit verschiedenen Hintergründen scheint mehr Diversität in den Redaktionen der großen Medienhäusern zu entstehen, doch ist es mehr Schein als Sein? Wie kann mehr Heterogenität im Journalismus erreicht werden und welche Vorteile hat eine vielfältige Redaktion? Stanley Vitte, Hochschulbeauftragter des Deutschen Journalistenverbands NRW, sieht besonders die hohen Anforderungen der großen Medienhäuser für den Berufseinstieg als einen Faktor für zu homogene Redaktionen. Er wünscht sich mehr Redaktionen nach dem Prinzip der offenen Tür. Hatice Kahraman, Redaktionsleiterin der Jugendredaktion „Salon 5“ von CORRECTIV, erzählt aus eigener Erfahrung, wie durch niedrigschwellige Startmöglichkeiten automatisch mehr Diversität in Redaktionen bewirkt werden kann. Das Panel wurde moderiert von Tim Neumann.

Panel: „Spiel gegen die Zeit – der Sport und die Klimakrise“

Überflutete Sportplätze, ausgetrockneter Rasen und Wettkämpfe in der Hitze – auch der Sport ist zunehmend von der Klimakrise betroffen. Dazu kommt, dass viele Gebäude an den Sportanlagen, die in den 90er und 00er Jahren gebaut wurden, sanierungsbedürftig sind. Doch wie kann sich ein Verein ökologisch und nachhaltig aufstellen, wenn er sich durch Ehrenamt stützt? Zwischen den großen und kleinen Vereinen gibt es eine Zusammenarbeit in der Talentförderung, doch eine im Bereich Nachhaltigkeit fehlt. Während Profispieler:innen auf grünem Rasen und im Winter mit Rasenheizung spielen, schauen sich kleine Vereine nach finanzieller Unterstützung aufgrund steigender Bewässerungs- und Stromkosten um. Braucht es mehr Unterstützung seitens der Profivereine? Was muss in Zukunft getan werden, um eine Schließung von Sportanlagen aufgrund sich ändernder klimatischer Bedingungen zu verhindern? Ute Groth, Vorsitzende des DJK Tusa 06 Düsseldorf, Jens Wortmann, Vorsitzender der Sportjugend NRW und Nachhaltigkeitsexpertin, Alice Berger, sprechen im Panel, moderiert von Maximilian Rieger, miteinander. Sie diskutieren darüber, wie die Klimakrise sich auf den Sport auswirkt und welche Aufgaben der Sport im Bereich Klimaschutz hat.

Journalismus braucht Perspektivenreichtum und Vielfalt – Interview mit Ellen Heinrichs

Wie sollte Journalismus sein? Das fragte hochschulradio Moderatorin Greta Stangner die Gründerin und Geschäftsführerin des Bonn Institutes, Ellen Heinrichs. Sie setzt sich für konstruktiven Journalismus ein. Er ist ist an den Informationsbedürfnissen der Nutzenden orientiert, erklärt Heinrichs. Sie spricht sich für einen größeren Perspektivenreichtum der Medieninhalte und gesteigerte Diversität in den Redaktionen aus. Was genau sie sich für den Journalismus wünscht, hat sie im Interview mit hochschulradio düsseldorf erklärt.

Junger Journalismus als Teilhabe an der Demokratie

Hatice Kahraman ist Leiterin der Jugendredaktion Salon5 vom CORRECTIV in Bottrop. In der Redaktion arbeiten Jugendliche im Alter zwischen 13 bis 18 Jahre zusammen und bearbeiten alle Themen, die junge Leute beschäftigen. Von Liebe und Freundschaft über Politik und Psyche. Die Inhalte landen dann auf den Plattformen TikTok und Instagram oder sind als Podcasts zu hören. Hatice ist es ein persönliches Anliegen, den Jugendlichen den Zugang zum Journalismus zu erleichtern – auch schon in jungem Alter. Sie selbst hätte sich ein Projekt wie Salon5 in ihrer Jugend gewünscht. Wie genau die Zusammenarbeit in der Jugendredaktion läuft und was für die Zukunft des Journalismus wichtig ist, berichtet Hatice Kahraman im hochschulradio Interview mit Greta Stangner.

Energiekrise und individuelles Handeln - Mona Neubaur im Interview

Die Energiekrise macht vielen Menschen Sorgen. Bringen individuelle Sparmaßnahmen wirklich so viel, wie den Bürger:innen vermittelt werden soll? Oder liegt es nicht viel mehr an der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass im Winter alle Menschen verlässlich ihre Wohnungen heizen können? Mona Neubaur erzählt im Interview mit hochschulradio düsseldorf, dass auch sie im Bezug auf dieses Thema sorgenvoll in die Zukunft und den kommenden Winter blickt. Neubaur ist Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW.
Um nicht mehr durch die Abhängigkeit von russischem Gas erpressbar zu sein, hat die Bundesregierung den Import von russischem Gas von 55% im letzten Jahr auf aktuell ca. 24% heruntergefahren. Außerdem werden mit anderen Ländern Verträge über Gaslieferungen geschlossen. Perspektivisch hält Neubaur eine Preisentspannung auf dem Gasmarkt für notwendig. Den Einkauf des günstigen Gases aus Russland in den vergangenen Jahrzehnten bezahlen wir und vor allem die Bürger:innen in der Ukraine ihrer Meinung nach zur Zeit mit einem viel zu hohen Preis.

"Ich bin kein besserer
Mensch" - Mona Neubaur

Der größte Energieverbrauch und damit auch das höchste Potenzial darin, Energie einzusparen, gibt es in großen Industriebetrieben. Doch natürlich hilft es, wenn Bürger:innen in ihrem Alltag darauf achten, Energie zu sparen. Mona Neubaur sagt „Ich bin kein besserer Mensch“, doch sie wünscht sich, dass die Menschen nachdenken und sich selbst einmal bewusst machen, wie viel Energie sie verbrauchen. Denn „Kleinvieh macht auch Mist“ und jeder Mensch kann durch seine bzw. ihre individuellen Handlungen einiges an Energie einsparen. Trotzdem sagt Neubaur, dass dieses Problem nicht über das Individuum gelöst werden kann und die Politik Lösungen finden muss.

Wie beeinflusst Propaganda unsere Medienlandschaft? Interview mit Nathanael Liminski

Die russische Regierung verbreitet nicht erst seit dem Start des Angriffskriegs auf die Ukraine Propaganda. Sie versucht schon seit langer Zeit zum Beispiel über Internetbots und über den Fernsehsender "Russia Today" die Denkweise der Menschen in Russland und der Welt zu beeinflussen. Welche Gefahren davon ausgehen und welche Möglichkeiten es gibt, die Medienkompetzen von Bürger:innen zu fördern, erläutert Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei NRW im Interview mit Greta Stangner. Er berichtet davon, welchen Einfluss die Bildung von Teilöffentlichkeiten auf den öffentlichen Diskurs hat und mit welchen unterstützdenden Angeboten Lokalredaktionen in NRW gefördert werden können. Ziel ist es, eine Binnenpluralität innerhalb der Medienlandschaft sicherzustellen.

Programm des Campfire-Festivals 2022

Beim diesjährigen Campfire-Festival am Düsseldorfer Landtag steht einiges auf der Agenda. Bürger:innen werden dazu eingeladen, über wichtige gesellschaftliche und medienpolitische Themen miteinander in den Dialog treten. Einen Überblick über das vielfältige Angebot des Festivals gibt es hier. 
Eröffnet wurde das Festival um 10:00 Uhr von dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Rheinischen Post Mediengruppe, Johannees Werle, dem CEO und Publisher von CORRECTIV, David Schraven, und dem Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfahlen, Nathanael Liminski. Besonders die Krisen, die Deutschland zurzeit bewegen – wie etwa die Klimakrise, die Energiekrise oder der Krieg in der Ukraine - stehen beim Festival im Vordergrund. Aber auch die Funktion des Journalismus für die Gesellschaft in dieser krisenreichen Zeit wird diskutiert.
Im Klima-Barcamp informieren verschiedene CORRECTIV-Redakteur:innen die Bürger:innen über die Auswirkungen der Klimakrise auf die Umwelt und den Menschen. Zudem werden mögliche Lösungsalternativen aufgezeigt, um sich dieser Krise entgegenzusetzen. In verschiedenen Podiumsdiskussionen wird eine Vielfalt von Themen behandelt – etwa wie man mit (Rechts-) Extremismus, Propaganda und Fake-News im Netz umgeht und welche Rolle Medien spielen, um dem entgegenzuwirken. Auch zahlreiche Workshops stehen im Programm. Alle zwei Stunden gibt etwa der Chaos Computer Club Einblicke in die Programmierarbeit. Außerdem lädt die Jugendredaktion Saloon 5 zu einem Podcast-Workshop ein.

Hier geht es zum detaillierten Programm des Festivals.