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Düsseldorf

Man sieht das Stadterhebungsdenkmal von vorne.
Das Stadterhebungsdenkmal ist kaum zu übersehen. (Foto: Audrey Heimann)

Die Düsseldorfer Geschichte in Bronze

Ein Beitrag von Audrey Heimann

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Auf dem Weg vom Schlossturm zu der Kirche St. Lambertus befindet sich, angeschmiegt an eine Mauer, das Stadterhebungsmonument. Die Bronzeplastik wurde 1988 errichtet und dient als Denkmal an die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1288. Heute ist sie ein echter Tourist:innenmagnet.

Stadtgeschichte zum Anfassen

Die Bronzeplastik erzählt die Geschichte der Stadterhebung in chronologischer Reihenfolge. Um herauszufinden, wie das Denkmal zu „lesen” ist, sollte man zunächst auf den Boden schauen. Dort befindet sich ein Stolperstein mit einem Pfeil und der Inschrift „1288”. Der Pfeil zeigt auf die linke Seite des Denkmals, die die Schlacht von Worringen verbildlicht. Eine Szene weiter wird die Besiegelung der Stadturkunde gezeigt und die rechte Seite zeigt die Erhebung der Pfarrkirche St. Lambertus zum Kanonikerstift. Schon bei der Betrachtung aus der Ferne fällt ein Detail besonders auf: Zwischen Kriegern, einer großen Urkunde und Papst Nikolaus IV. glänzen Teile der Statue golden im Licht. Dort sind einzelne Stellen abgenutzt, denn man sagt sich, dass das Reiben der Bronzeplastik Glück bringen soll. Wer an weiteren Informationen zu den Motiven interessiert ist, kann sich außerdem die Tafel anschauen, die sich neben dem Denkmal befindet.

Eine Reise nach 1288

Vor mehr als 700 Jahren, im Jahr 1288, wurde Düsseldorf zur Stadt erhoben. Der erste Baustein dafür wurde mit dem Sieg der Worringer Schlacht gelegt. Auslöser für den Konflikt war unter anderem eine Rivalität zwischen dem Kölner Erzbischof und dem Grafen Adolf von Berg. Von Berg und seine Mitstreiter konnten die Schlacht für sich entscheiden. Die darauffolgende Residenz des Grafen von Berg in Düsseldorf führte dazu, dass er ein paar Monate später das ehemalige Dorf zur Stadt ernannte. Wenig später erhob er die schon bestehende Pfarrkirche zum Kanonikerstift. 

Die Schlacht ist heutzutage vor allem dafür bekannt, dass sie der Ursprung der Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf war. Dass die Rivalität schon im 13. Jahrhundert bestand ist umstritten, doch die Erzählung der Geschichte hielt sich über Jahrhunderte hartnäckig. Heute äußert sich die Rivalität  zwischen den zwei Städten vor allem beim Karneval und im Fußball.

Der kontroverse Künstler

Das Denkmal wurde vom Künstler Bert Gerresheim geschaffen. Seine rund 30 Plastiken allein in Düsseldorf sind über die Jahre Teil des Stadtbilds geworden. Der in 1935 in Düsseldorf geborene Künstler galt anfangs durch seinen individuellen Stil als Außenseiter der Kunstszene. Seine oft kritischen Werke sorgten mehrfach für Diskussionen. So wurde unter anderem sein Heine Mahnmal stark kritisiert. Mit der fragmentierten Totenmaske konnte sich der damalige Bundespräsident nur schwer anfreunden. Gerresheim selbst sieht Kritik als Zeichen dafür, dass seine Werke zum Denken anregen. Das wird auch in dem Stadterhebungsdenkmal widergespiegelt. Insbesondere die Szene der Worringer Schlacht zeigt die Realität des Krieges auf. Statt einer romantisierten Ansicht wird man mit Totenschädeln, verzweifelten Gesichtern und einem chaotischen Durcheinander konfrontiert. Es wirkt so, als sei das Denkmal zugleich ein Mahnmal.

Der Weg zum Denkmal

Wer das Denkmal einmal mit eigenen Augen sehen möchte kann dies an der Müller-Schlösser-Gasse Ecke Josef-Wimmer-Gasse tun. 

Anfahrt

Von der U-Bahn Station „Heinrich-Heine-Allee U” ist der Fußweg zum Denkmal ca. 10 Minuten lang. Vom Hauptbahnhof fahren dort die Linien U78, U75, U 76, U77 und U79 hin.

In und um die Altstadt sind außerdem mehrere Parkhäuser, eines davon ist direkt aus dem Rheinufertunnel befahrbar.