Zum Hauptinhalt springen
Redaktion:
Die Besetzer:innen haben einen Banner mit der Aufschrift "Besetzt" im Hörsaal aufgehangen.
Die Besetzung ist bis Freitag angekündigt. (Foto: Anna Urban)

Die Uni wird besetzt

Auf dieser Seite

Die Gruppierung „End Fossil“ besetzt seit Montag-Mittag den Hörsaal 3D auf dem HHU-Campus. Sie fordern unter anderem einen Schuldenschnitt für den globalen Süden und eine Aufnahme von wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräften in den Tarifvertrag.

Seit dem 2. Mai werden innerhalb Deutschlands wieder zahlreiche Universitäten und Schulen von Aktivist:innen besetzt. So auch in Köln, Duisburg-Essen und Aachen, wo zahlreiche Aktionen im Gange sind, die auf die Forderungen von „endfossil“ aufmerksam machen sollen.

Seit Montag-mittag ist auch an der HHU eine Besetzung im Gange. Schnell hatte sich die Aktion rumgesprochen, denn die lokale Presse traf zeitnah ein und begann über die Aktion Bericht zu erstatten. Auch der Pressesprecher der HHU war bereits vor Ort und hatte sich, nach Angaben der Aktivist:innen, der Besetzung gegenüber kooperativ und freundlich gezeigt. Die Besetzung ist vorerst bis Freitag geplant und soll die Forderungen von „endfossil“ voranbringen.

 

Forderungen auf dem Campus und darüber hinaus

Die Gruppierung fordert unter anderem eine komplette Erlassung der Schulden und damit ein „Ende der Schuldenfalle für den globalen Süden“, ein Ende der Tierversuche an der HHU, eine Aufnahme von universitären Beschäftigten in Tarifverträge „um mehr Sicherheit und Urlaub zu ermöglichen“ und einen stärkeren Kampf gegen rechte Burschenschaften. Des weiteren setzt sich endfossil dafür ein, Energieproduktion zu vergesellschaften und Konzerne wie RWE zu enteignen.

Reaktionen aus der Studierendenschaft

Die Reaktionen unter den Studierenden sind sehr durchmischt. Während einige die Aktion begrüßen und als wichtiges Symbol werten, äußern sich andere der Hörsaal-Besetzung gegenüber kritisch. Der AstA der HHU solidarisiert sich in einem Statement auf Instagram mit den Aktivist:innen. Ziviler Ungehorsam und Proteste seien wichtige demokratische Mittel der Meinungsäußerung, heißt es dort. Des weiteren wird betont, dass diese Form des Protests legitim sei. Die Linke SDS (sozial-demokratischer Studierendenverband) und auch auch Studentsforfuture sprechen sich in den sozialen Netzwerken für die Protestaktion aus. Vorlesungen wurden entweder verlegt oder auch weiterhin im Hörsaal 3D abgehalten und einige Dozierende traten mit den Protestierenden in den Dialog, heißt es von Seiten der Aktivist:innen.

Es gibt aber auch kritische Stimmen aus der Studierendenschaft der HHU. So sprachen sich der RCDS (Ring christlich-demokratischer Studierenden) und auch die Junge Union NRW auf Instagram für einen Stop der Besetzung aus. "Demokratische Entscheidungen können nicht erzwungen werden" heißt es im Statement des RCDS, der Hochschulbetrieb würde dadurch gestört werden und eine konstruktive Debatte könne nicht stattfinden. Unter den einzelnen Statements auf Instagram wird in den Kommentaren durchaus hitzig diskutiert. Hier wird deutlich, dass es auch außerhalb von AstA und studentischen Gruppierungen sehr weit auseinandergehende Meinungen zu der Protestaktion gibt.