Zum Hauptinhalt springen

Campus

Zu sehen ist eine Gruppe von jungen Menschen, die Yoga machen mit Bier in der Hand
Wer beim Bieryoga zu eifrig dabei ist, kann den Kater am nächsten Tag kaum vermeiden (Foto: Andreas Meske)

Wenn der Kater dich mal wieder erwischt

Ein Beitrag von Alina van Wezel

Auf dieser Seite

Das Sommerkult ist zurück! Und mit dem Festival bei einigen auch das Alkohol trinken. Was man meist während des Abends erfolgreich ausblendet: Den möglichen Kater am nächsten Morgen.

Du hast die ganze Nacht mit deinen Freund:innen gefeiert und dabei etwas über den Durst getrunken und zack! Da ist er schon. Die Kopfschmerzen, der Schwindel, die Übelkeit und Müdigkeit. Teilweise so schlimm, dass man sich jedes Mal aufs Neue schwört, nie wieder so viel zu trinken. Aber was ist überhaupt der sogenannte Kater und wodurch entsteht er? Der Begriff fasst alle möglichen Symptome und Krankheitsgefühle zusammen, die man nach dem Alkoholkonsum so spüren kann. Er entsteht in der Regel durch Dehydrierung. Im Schnelldurchlauf: Alkohol entzieht dem Körper Wasser und Mineralstoffe, das Gehirn wird in Folge schlechter durchblutet, deswegen ist man im Nachhinein meist besonders durstig und die desaströsen Kopfschmerzen entstehen. Wahrscheinlich nichts Neues für die meisten. Es gibt viele Tipps und Tricks im Internet, die die Heilung versprechen. Wie kann es da sein, dass wir alle immer wieder von diesem quälenden Elend heimgesucht werden? Fassen wir an dieser Stelle kurz zusammen, was hinter den bekanntesten Vorschlägen gegen Kater steckt.

Printausgabe Sommerkult ‘23

Dieser Artikel ist Teil unseres Magazins zum Sommerkult-Festival 2023. Deshalb ist er auch bereits gedruckt erschienen. Das Festival findet am 15. und 16.06 statt.

Bekannte Methoden gegen Kater meist nur reine Wunschvorstellung

Fangen wir mit dem Konterbier am Katermorgen an. Viele schwören auf diese Methode. Was sie allerdings tut, außer dich wieder auf einen Pegel zu bringen, ist das Risiko der Dehydration zu erhöhen, denn es entzieht deinem Körper weiter Flüssigkeit. Wenn du also nicht noch länger vom quälenden Kater verfolgt werden möchtest, solltest du in Zukunft auf das Bier am nächsten Morgen verzichten.

Auch bei den Schmerztabletten gegen den Schädel solltest du eher vorsichtig sein, da sie für Nebenwirkungen sorgen können, denn sie werden teilweise vom selben Enzym in der Leber abgebaut wie der Alkohol. Während Paracetamol nicht zu empfehlen ist, kann Ibuprofen Abhilfe leisten, da es die bereits beanspruchte Leber schont. Auch Magnesium ist eine helfende Alternative.

Grundsätzlich gilt: Alles, was deinen Magen reizen könnte, ist keine gute Idee. Während Wasser hingegen deinen Flüssigkeitshaushalt wieder aufbaut, sorgen Limo oder Kaffee eher für einen gereizten Magen und dem geht es am Katermorgen sowieso schon nicht gut. Was das Essen betrifft, sind vor allem salz- oder essighaltige Lebensmittel eine Hilfe, da man durch sie mehr Durst entwickelt und so der Dehydration entgegenwirkt. Außerdem fördern sie den Alkoholabbau und unterstützen den Kreislauf. Wenn sich dir beim Gedanken an Rollmops oder die saure Gurke der Magen umdreht, können auch Salzstangen oder ein Vollkornbrot mit Käse weiterhelfen.

Falls du es schaffst dich aus dem Bett zu bewegen, ist ein kleiner Ausnüchterungslauf oder eine kalte Dusche zu empfehlen, da sie den Kreislauf wieder auf Touren bringen können. Dass du durch Sport den Kater ausschwitzen kannst, ist allerdings ein Mythos, also übertreib es besser nicht mit der Bewegung. Genieße lieber einfach die frische Luft und pass auf dich auf, denn deine Reaktionsfähigkeit könnte durch den Alkoholkonsum noch etwas eingeschränkt sein!

Und nun zu Elotrans: Das Wundermittelchen hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erfahren und viele schwören, dass es gegen den Kater hilft. Was steckt dahinter? Alkohol kann sich auf den Elektrolythaushalt auswirken und Elotrans kann bei diesem Problem weiterhelfen, doch für einen deutlichen Unterschied bei den Katersymptomen sorgt das Medikament wohl nicht. Vielleicht lässt du in der Apotheke in Zukunft doch lieber den von Durchfall Geplagten den Vortritt, denn durch den Hype gab es bereits Lieferengpässe.

Falls der Kater so schlimm ist, dass keine der bewährten Methoden helfen kann, dann bleibt nichts anderes übrig, als sich wieder ins Bett zu legen. Schlafen kann den „Tag danach“ deutlich erträglicher machen.

Mein abschließendes Fazit

Nachdem ich mir die Methoden der Katerbekämpfung angeschaut habe, komme ich zu dem Schluss: Es gibt einfach kein Allheilmittel. Durch einen Kater muss man durch. Und seien wir mal ehrlich: Wahrscheinlich ist es eh schon zu spät, wenn die Übelkeit und das pochende Stechen im Kopf bereits eingesetzt haben. Traurig, aber wahr: Der einzig sichere Weg wäre wahrscheinlich, auf den Alkoholkonsum zu verzichten, oder ihn zumindest deutlich zu minimieren. Ob ihr das Risiko eines Katers nun eingeht, oder nicht, bleibt euch selbst überlassen. In diesem Sinne: Genießt das Sommerkult, egal ob mit oder ohne Alkohol!