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Campus

Redaktion:
Studentin am Studierendenwohnheim Campus Süd
Studentin am Studierendenwohnheim Campus Süd. (Foto: Andreas Meske)

Leerstand in Düsseldorf

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Es gibt Leerstand in den Studierendenwohnheimen. Spürbar wurde das vor allem zum Start des vergangenen Wintersemesters. Denn dann sind die Zimmer und Wohnungen des Studierendenwohnheims eigentlich heiß begehrt. Im letzten Jahr sah das anders aus. Einer, der immer einen Blick darauf hat, ist Frank Zehetner. Er ist der Geschäftsführer vom Studierendenwerk Düsseldorf: „Wir haben seit letztem Wintersemester einen Leerstand. Da waren wir nicht voll belegt. Das ist zum ersten Mal seit ich hier bin - seit 15 Jahren - so.“

Studiwohnheime
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Frank Zehetner (Geschäftsführer vom Studierendenwerk Düsseldorf) im Interview mit Moderatorin Carina Blumenroth.

Frühere Kündigung durch Pandemie

Auch die Post, die regelmäßg bei dem Studierendenwerk Düsseldorf eingeht, zeigt, dass etwas anders ist, als sonst. Zimmer und Wohnungen werden eher vor dem Ende des Studiums gekündigt, als noch vor Pandemiezeiten. „Es ist nicht eine übergroße Anzahl, aber wir stellen fest, dass seit Beginn der Pandemie vorzeitig gekündigt wird. Die [Studierenden] denken sich, wenn eh nur digital unterrichtet wird, dann mache ich das von zu Hause und spare mir die Miete. Da spielen wirtschaftliche Fragen natürlich eine Rolle.“ Den Gedanken versteht Frank Zehetner vollkommen, da er selbst Kinder im Studienalter hat, die sich auch diese Fragen stellen.

Den Leerstand, den es jetzt hier und da in den Studierendenwohnheimen gibt, wird das Studierendenwerk Düsseldorf nicht in eine extreme Schieflage bringen. Insgesamt, so Frank Zehetner, wird sich der Leerstand auf das Jahr gesehen mit ungefähr 250.000 bis 400.000 Euro auswirken.

Ein Licht am Horizont

Annähernd Normalzustand im kommenden Wintersemester

Frank Zehetner sieht aber „ein Licht am Horizont“. Wenn immer mehr Menschen geimpft sind, dann ist das ein gutes Zeichen für mehr Aktivitäten rund um den Campus. „Ich gehe fest davon aus, dass wir zum Wintersemester in einen normaleren Zustand kommen. Dann werden die Plätze im Wohnheim belegt sein und auch Präsenzunterricht wird es wieder geben. Das vermutlich in veränderter Form.“ Wie genau diese veränderte Form aussehen kann, das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Das hängt natürlich von den äußeren Gegebenheiten, zum Beispiel von Beschlüssen des Bundes und der Länder, ab und wie Hochschulen darauf reagieren.

Schnellere Leitungen für Wohnheime

Bei dem Thema Wohnen ist auch die Infrastruktur ein wichtiger Aspekt. Gerade jetzt, wenn viele Studierende online an Veranstaltungen teilnehmen, werden die Kapazitäten der Internetleitungen stark beansprucht. In der Vergangenheit ist es da in Düsseldorf zu Hindernissen gekommen, die auf Änderungen durch große Provider zurückzuführen waren. Noch in diesem Jahr will das Studierendenwerk Düsseldorf ausbauen: es sollen noch zusätzliche Leitungen gelegt werden. Das schafft weitere Kapazitäten. Dadurch sollen die Studierenden einen besseren Zugang zum Internet haben.

Es sind keine weiteren Studierendenwohnheime in Planung.

Mit insgesamt rund 4310 Wohnplätzen sieht Frank Zehehtner das Studierendenwerk Düsseldorf gut für die Zukunft aufgestellt. „Die Studierendenanzahl wird ab 2025 sinken, das zeigt sich alleine durch die demographische Entwicklung. Wir wollen das Geld vom Land und den Studierenden sinnvoll einsetzen.“ Der Geschäftsführer vom Studierendenwerk Düsseldorf glaubt nicht daran, dass ein Leerstand durch weniger Studierende allein mit Studierenden aus dem Ausland aufgefangen werden kann. Gerade ländlichere Regionen werden den Rückgang der Studierenden bemerken. Düsseldorf als Großstadt wird vermutlich nicht so sehr von dem Rückgang der Studierenden betroffen sein, hier in der Stadt sind rund 3000 Wohnheimplätze durch das Studierendenwerk verfügbar. „Unser Ziel ist immer, möglichst eine Vollvermietung der Wohnheimplätze. Wir werden heute nichts bauen, was in fünf Jahren leer steht“, so Zehetner.

Das Studierendenwerk Düsseldorf ist an verschiedenen Standorten für Studierende zuständig. Zu den Standorten gehören die vier staatlichen Hochschulen in Düsseldorf, die Hochschule Niederrhein (Krefeld und Mönchengladbach) und die Hochschule Rhein-Waal.