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Campus

Ein junger Mann steht am Mikrofon und lächelt in die Kamera.
Lukas Erik Moore zu Gast bei cm3 und hochschulradio düsseldorf (Foto: Alina van Wezel)

Grüner Campus - Lukas Erik Moore von Campusgrün im Interview

Ein Beitrag von Lena Berghaus

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Lukas Erik Moore ist 23 Jahre alt und studiert Sozialwissenschaften an der HHU. Er wohnt in Düsseldorf, engagiert sich auch außerhalb der Uni politisch und macht in seiner Freizeit Musik mit seiner Band. Schon in der letzten Legislatur war er als Stellvertreter Mitglied des Studierendenparlaments.

Interview Campusgrün
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Präsenzlehre soll erhalten bleiben

Mit Blick auf eine mögliche weitere Corona-Welle im Herbst, betont Lukas Moore, dass die Präsenzlehre mit entsprechenden Maßnahmen in jedem Fall priorisiert werden solle. Zwar seien hybride Lehrformate durchaus eine praktische Ergänzung zur Präsenz, doch solange es die Pandemie zulasse, ist Lukas Moore für ein Festhalten am Präsenz-Betrieb der HHU. Die Corona-Semester seien ein „Crash-Kurs“ in Sachen digitale Lehre gewesen, aus denen man einige Elemente für die Zukunft übernehmen könne.

Hochschulpolitik immer noch sehr männlich geprägt

Das Studierendenparlament und der AStA-Vostand sind laut Lukas Moore in den letzten Jahren weiblicher geworden. Auch die Liste von Campusgrün würde nach Möglichkeit geschlechtergerecht besetzt. Allerdings sei die Hochschulpolitik immer noch sehr männlich geprägt. Lukas Moore findet, dass die Studierendenschaft und die Gesellschaft davon profitieren würde, wenn sich mehr Frauen in der Hochschulpolitik engagieren würden. Auch autonome Referate, die sich für die Interessen weiblicher Studierender einsetzen, seien wichtig, um für mehr Geschlechtergerechtigkeit auf dem Campus zu sorgen.

Interessen der Studierenden sollen auf Landesebene gehört werden

Von der Politik im Land NRW erwartet Lukas Moore, dass sie die Interessen der Studierenden hören und umsetzen solle. Dafür sieht er den Freien Zusammenschluss der Studierendenschaften und das Landes-ASten-Treffen als gute Vertreter:innen-Gremien. Wichtig ist ihm das Thema Einsamkeit unter Studierenden, das auf Landesebene thematisiert werden solle. Auch das Studi-Ticket sollte laut Lukas Moore ausgebessert werden. Er schlägt beispielsweise eine Erleichterung bei der Mitnahme von Personen und Fahrrädern in weiteren Gebieten in NRW vor.

Auf Bundesebene würden die Interessen von Studierenden oft übersehen werden. Als aktuelles Beispiel nennt Lukas Moore die Corona-Pandemie. Was die anstehende Bafög-Reform angeht, erhoffe er sich eine deutliche Erhöhung der Bafög-Sätze, die aktuell nicht mehr den Bedürfnissen der Studierenden entsprechen würden und dringend angepasst werden müssten. Um auch Studierenden der Mittelschicht einen Zugang zu Bafög zu ermöglichen, fordert Lukas Moore eine Anpassung der Kriterien für die Bewilligung. Die Interessen der Studierendenschaft müsse von der Ampel-Koalition gehört werden und es sei wichtig, kritisch zu bleiben und Schlagkraft in den Forderungen zu bewahren.

Ziele von Campusgrün: Ökologischer Campus und nachhaltige Mobilität

Auch auf die Ziele seiner Liste, Campusgrün, geht Lukas Moore im Gespräch ein. Campusgrün habe sich nachhaltige Mobilität auf die Fahne geschrieben. Man wolle die Kooperation mit Nextbike beibehalten und sich darüber hinaus für mehr Radwege auf und um den Campus herum einsetzen. In der Auseinandersetzung mit der Verwaltung der Hochschule bei der Gestaltung des Campus wolle Campusgrün „nicht locker lassen“. Die Liste wolle außerdem für bessere ÖPNV Verbindungen am Campus sorgen, sodass beispielsweise auch nachts noch eine Anbindung von und zur Uni vorhanden sei.

Unter dem Begriff „Ökologischer Campus“ fasst die Liste Campusgrün Maßnahmen zusammen, die gegen den Klimawandel und das Artensterben helfen sollen. Sie fordern, Grünflächen nicht zu mähen, damit dort Wildblumen wachsen können und sehen Dachbegrünung als eine Maßnahme, um die ökologische Vielfalt zu fördern. Auch Photovoltaik und Vogelhäuser sind Veränderungen an der Uni, die Lukas Moore im Gespräch mit dem Hochschulradio für einen ökologischeren Campus vorschlägt.

In den Mensen will sich die Liste für ein größeres vegan/vegetarisches Angebot einsetzen sowie Trinkwasserspender installieren. Wichtig sei es bei allen Zielen, auf die Umsetzbarkeit zu achten und in einem guten Austausch mit der Hochschulverwaltung zu bleiben.

Mehr Sichtbarkeit für Studierendenparlament gegen Desinteresse

Den Grund für die zuletzt sehr niedrige Wahlbeteiligung sieht Lukas Moore in der geringen Bekanntheit des Studierendenparlaments. Um die Wahlbeteiligung zu steigern, müsse das Parlament und seine Entscheidungen sichtbarer im Uni-Alltag sein. Als eine Möglichkeit nennt er die Werbung auf dem Campus, beispielsweise in Form von Plakaten.

Das Studierendenparlament wählt nach der SP-Wahl den AStA-Vorstand. Lukas Moore selbst möchte dieses Jahr nicht in den AStA-Vorstand, es seien aber andere Vertreter:innen seiner Liste bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen.

In seinem Schlussstatement betont Lukas Moore, dass die Uni ihren Beitrag dazu leisten kann, dass die Klimaziele eingehalten werden. In Sachen Nachhaltigkeit und nachhaltige Mobilität habe Campusgrün das ausführlichste Programm. Er sagt: „Wenn dir grüne Themen wichtig sind, dann würden wir uns über deine Stimme freuen!“.