Das Semestertagebuch 2021 – Gedanken aus dem Juni

Wenn ich das Sommersemester mit einem Langstreckenlauf vergleiche, dann wäre der Juni wohl der mittlere Teil der Strecke. Der Part, bei dem die meiste Ausdauer gefordert ist. Nach einer motivierten ersten Phase – ist es nicht jedes Semester das Gleiche? – schleicht sich ein Trott ein. Leistungsnachweise werden eingefordert, Abgaben stehen an, Vorlesungen werden aufgearbeitet. Ich werde dann meistens müde und meine Motivation lässt nach, meine Kurse aufzuarbeiten. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, am Ball zu bleiben, schließlich ist das Ende nicht mehr in allzu entfernter Zukunft und die Abschlussprüfungen absehbar.

Segen und Fluch zugleich also, wenn im Juni dann nach einer regnerischen ersten Hälfte des Jahres endlich erste Sommergefühle auftreten. Denn trotz der steigenden Temperaturen nehmen die Verpflichtungen in der Uni nicht ab. Es geht so langsam auf die Prüfungsphase zu. In dieser Zeit ist es für mich nicht immer leicht, die Balance zwischen Engagement für die Uni und Freizeit zu finden. Denn sich nur auf‘s Lernen zu konzentrieren und mit Arbeit zu überfordern, kann sich auch ganz schnell negativ auf unsere Effektivität auswirken. Die Kunst des Nichtstuns ist hier manchmal gefragt. Sei es, sich mit Freunden in einem Biergarten zu treffen, ins Freibad zu gehen oder durch den Park zu spazieren. Umso besser, dass bei solch gutem Wetter, dank der Lockerungen, auch endlich wieder ein bisschen Leben in Düsseldorf stattfinden kann. Es wirkt für mich fast befremdlich, zu sehen, wie Menschenmengen wieder beisammen sind oder Restaurant gefüllt sind. Da merke ich erst, wie sehr ich das vermisst habe. Der Juli klopft schon an der Tür, und mit ihm der Ausblick auf einen schönen Sommer.