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Eine Ukulele liegt auf der Seite.
Symbolbild (Foto: Marlene Guthseel)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Helen Hatzfeld, Dennis Rettberg, Marlene Guthseel und Sonka Hinders

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Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Alli Neumann, Blossoms, Ennio, Another Sky, Antje Schomaker, Master Peace, Jamila Woods, Midnight Rodeo und Tiflis Transit.

Alli Neumann - Berlin Nightlife

In vielen Städten kann man feiern, aber keine deutsche Stadt hat wohl so ein legendäres Nachtleben wie Berlin. Und diesem Nachtleben hat die Künstlerin Alli Neumann ihre aktuelle Single gewidmet, und das, obwohl sie selbst gar nicht so oft und gerne feiern geht, wie vielleicht einige erwarten würden. Nach "Wo wie du" und "Blue" ist "Berlin Nightlife" die dritte Auskopplung aus Allis Album "Primetime", das am 27. Oktober erscheinen soll. Mit diesem Werk geht sie Anfang November dann auch auf Tour und kommt am 20. November auch in Köln vorbei.

Musikvideo: Alli Neumann - Berlin Nightlife
Musikvideo: Blossoms - To Do List After The Breakup

Blossoms - To Do List (After The Breakup) (feat. Findlay)

Nach mehr als einem ganzen Jahr ist die Band Blossoms aus Stockport wieder zurück, diesmal ohne ihre vorherige Plattenfirma. Passend zum Song "To Do List (After The Break Up)" setzen sie ihren Weg nun etwas mehr alleine und unabhängiger fort. Das Duett mit der Singer-Songwriterin Findlay basiert allerdings nicht darauf, sondern auf einem Gedicht von Rupi Kaur. Tom Odgen, Leadsänger der Blossoms, hat in einem Buchladen in London zufällig ein Buch mit dem Gedicht aufgeschlagen und angefangen, die Melodie zu summen; später hat er dann eigene Lyrics dazugetan. Der Song hat sogar von Rupi Kaur selbst Zustimmung bekommen.

Ennio - Utopie

Auch Singer-Songwriter:innen wechseln mal ihren Sound. Keine Sorge, Ennio aus Bayern macht jetzt nichts komplett anderes. Nur ist sein neuer Song "Utopie" einfach eine andere Richtung als das, was wir von ihm gewohnt sind. Oft hat Ennio nämlich mit ruhigen, sehr gefühlvollen Texten und Songs überzeugt - selbst auf den großen Indie-Festivalbühnen in diesem Jahr. Der neue Track ist dagegen etwas schneller und für ihn fast schon rockig. Tatsächlich ist der "Stilwechsel" Teil einer neuen Episode. Denn Ennio wird nächstes Jahr sein neues Album "Schlaraffenland" rausbringen und verspricht dort sogar einige Features. Aktuell ist er auf Tour. Am 4. und 5. November spielt er zum Beispiel im Kölner Carlswerk Victoria und zwei Tage später im Dortmunder FZW.

Musikvideo: Ennio - Utopie
Musikvideo: Another Sky - Uh Oh!

Another Sky - Uh Oh!

Drei Jahre ist es mittlerweile her, dass Another Sky ihr Debütalbum veröffentlicht haben. Jetzt, endlich, ist die Band um Sängerin und Frontfrau Catrin Vincent mit neuer Musik am Start. Mit "Uh Oh!" haben Another Sky einen Song veröffentlicht, der zwar noch ein bisschen grungy klingt, aber auch ganz eindeutig nach Indierock. Dieser Klang kommt nicht von irgendwoher, erzählt Vincent: "Gesanglich dachte ich an The Pretenders oder Oasis. Und mit Wet Leg ging es zu der Zeit gerade krass ab, was mich beim Schreiben dazu inspirierte, loszulassen und einfach Spaß zu haben." Diese Einstellung kann man "Uh Oh!" definitiv anhören.

Antje Schomaker - Snacks

Dass es Antje Schomaker in ihrem Song "Snacks" nicht unbedingt nur um süße oder salzige, hochgradig ungesunde Lebensmittel geht, das wird schon beim ersten Hören klar. Wer trotzdem noch einen kleinen Hinweis braucht, dem:der hilft das Musikvideo im besten Fall auf die Sprünge. Diese Doppeldeutigkeit ist laut Antje auch beabsichtigt: "Ich hatte schon länger die Idee, mit diesen Metaphern zu spielen, und habe in meine Handynotizen Formulierungen wie 'manchmal nehme ich sie mit ins Bett' oder 'die Verpackung ist so trügerisch' geschrieben. So ist immer mehr dazugekommen." Nicht nur der Song "Snacks" lohnt sich, das gleichnamige Album der Hamburgerin ist ein Reinhören wert.

Musikvideo: Antje Schomaker - Snacks
Musikvideo: Master Peace - I Might Be Fake

Master Peace - I Might Be Fake (feat. Georgia)

Imposter Syndrom - das Gefühl, dass man seine Erfolge nicht wirklich verdient hat und sich nur irgendwie dorthin gemogelt hat, wo man jetzt ist, indem man sich als jemand anderes ausgegeben hat als sich selbst. Ein oft nagender Gedanke, den viele Perfektionist:innen kennen. Und genau davon handelt Master Peace' neuer Song "I Might Be Fake". "Als Künstler:in, denke ich, erfindet man sich immer wieder neu und versucht auch, das Gleichgewicht zu finden zwischen dem Man-selbst-Sein und dem Versuch, jemand anderes zu sein," sagt der Londoner. Der Song ist die zweite Single im Album-Rollout für Master Peace' Debütalbum "How To Make A Master Peace", das voraussichtlich Anfang 2024 erscheinen wird, und lockt mit seinen Synth-lastigen Beats auf die Tanzfläche.

Jamila Woods - Tiny Garden (feat. Duendita)

"Tiny Garden" ist die erste Single von Jamila Woods' neuem Album "Water Made Us" und entführt in eine warme Atmosphäre in den dunklen Wintermonaten. Woods selbst beschreibt den Song als eine Reflektion der langsamen und beständigen Art, wie sie liebt. Die anfangs minimalistische Produktion, die sich über Zeit voller Geduld und Behutsamkeit aufbaut, verdeutlicht genau, was sie damit meint. Woods sagt, dass dieses Album ist ihr bisher persönlichste Werk sei und sie sich selbst als Quelle der Inspiration genommen habe. Das Musikvideo zu "Tiny Garden" war ihr Debüt als Regisseurin und zeigt zwei Landschaften - die eher kalte, graue Realität und die "Herzenslandschaft", die blüht und gedeiht. Jamila selbst vereint diese beiden Welten.

Musikvideo: Jamila Woods - Tiny Garden
Musikvideo: Midnight Rodeo - Thank You For Your Time

Midnight Rodeo - Thank You For Your Time

Wenn Midnight Rodeo sagen "Thank You For Your Time", kann man als Hörer:in überzeugt mit "gern geschehen" antworten. Midnight Rodeos neue Single mit diesem Titel ist nämlich eine energiereiche Psychedelic Rock-Nummer. Tatsächlich geht der Dank in den Lyrics beim genaueren Hinhören aber gar nicht ans Publikum. Wie die Fünfergruppe aus Nottingham über ihr Label bekanntgegeben hat, drückt "Thank You For Your Time" Solidarität mit Menschen in unterbewerteten Servicejobs aus: "Think '9 to 5' if Dolly Parton had a fuzz pedal."

Tiflis Transit - A.M.

Nein, der nächste Act ist nicht nur was für Erdkunde-Nerds. Was namentlich auf den ersten Blick wie ein Bus- und Bahnunternehmen in der Hauptstadt Georgiens klingt, ist in Wahrheit ein Musikprojekt aus unmittelbarer Nähe. Tiflis Transit ist nämlich das Projekt von Fabian Till aus Wuppertal. Der war unter anderem schon an der Jazzpop-Band Darjeeling beteiligt. Bei Tiflis Transit gibt es mal die ruhigen Seiten, manchmal aber auch förmlich große Soundwelten, die sich wie ein Gang durch den Herbstwald anfühlen oder wie eine musikalische Reise um die halbe Welt. Kurz: Es gibt immer etwas zu entdecken, auch beim mehrmaligen Hören. Das gilt auch für den neuen Song "A.M.", der mit seiner Verspieltheit unter anderem Fans von Altın Gün gefallen könnte.

Musikvideo: Tiflis Transit - AM