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Redaktion:
Vier Schallplatten hängen an einer Wand.
Symbolbild (Foto: Sonka Hinders)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Helen Hatzfeld, Johanna Warszawa, Dennis Rettberg und Sonka Hinders

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Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik auf die 97.1. Wir spielen sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. An dieser Stelle präsentieren wir jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Arlo Parks, Django Django, Blond, Gus Dapperton, Boygenius und Bully.

Arlo Parks - Blades

Für Fans von Arlo Parks ist gerade eine ziemlich spannende Zeit. Denn der Release ihres zweiten Albums "My Soft Machine" ist nur noch um die Ecke. Ende Mai soll das neue Werk der englischen Lyrikerin und Singer-Songwriterin immerhin rauskommen. Mit "Blades" haben wir jetzt auch einen weiteren Vorgeschmack bekommen. Es ist ein Song, der von Mut und Auseinanderleben handelt. Arlo Parks sagt, dass es sich darum drehe, eine Person auf einer Party zu treffen, die man lange nicht gesehen habe. Man habe sich auseinandergelebt und zögere: "Soll ich die Person ansprechen?" Am Ende fasse man aber den Mut zusammen und tue es trotzdem. Laut Arlo sei das der Kern des Songs.

Musikvideo: Arlo Parks - Blades
Musikvideo: Django Django - No Time

Django Django - No Time (feat. Jack Peñate)

Die Release-Strategie, ein Album in zwei EPs zu teilen und vorher schon mal getrennt zu veröffentlichen, hat sich in den letzten Jahren stark verbreitet. Die Alternative-Band Django Django geht in der Bruchrechnung jetzt einen Schritt weiter. Ihr Album "Off Planet" releasen die Briten in vier Teilen, komplett dann im Juni. Eine aktuelle Single aus dem Album ist "No Time" und hat eine Hörerin auf YouTube zu dem Kommentar veranlasst: "I see the 'DJ' in Django." Das mag wohl vom Clubbeat und -bass des Songs kommen. Dazu gesellen sich aber noch Orgeln und Bläsersätze, die eher laid back sind. Wie schon die vorherige Single "Complete Me" hat außerdem auch "No Time" ein Feature, dieses Mal ist es der Sänger Jack Peñate.

Blond - Du musst dich nicht schämen

Die Band Blond hat endlich wieder ein Album veröffentlicht. Viele Düsseldorfer Studierende kennen die Band vielleicht noch vom Sommerkult Festival 2019. Dort ist sie nämlich auch aufgetreten. Blonds neues Album "Perlen" setzt mit seinen feministischen Songs ein deutliches Zeichen in der immer noch männerdominierten Musikszene. Der Song "Du musst dich nicht schämen" schließt das Album selbstironisch ab. Es geht nämlich darum, dass keine:r sich schämen muss, Lieder von Blond zu hören. Auch nicht, wenn man bei der Musik "10.000 Tränen" weint. Also Kopfhörer auf, Blond hören und sich bloß nicht dabei schämen.

Musikvideo: Blond - Du musst dich nicht schämen
Musikvideo: Gus Dapperton - Don't Let Me Down

Gus Dapperton - Don't Let Me Down (feat. Benee)

"Don’t Let Me Down" ist eine Kollaboration zwischen Gus Dapperton und Benee, die davor schon im Jahr 2020 den Track "Supalonely" zusammen veröffentlicht haben. Ihre neuste Zusammenarbeit handelt von einem getrennten Paar, das darüber diskutiert, wieder zusammenzukommen, aber Angst hat, wieder voneinander enttäuscht zu werden. Die fragilen Emotionen in den Lyrics werden begleitet von einem weichen Synth-Sound im Hintergrund und einem lebendigen Beat und Bass, die den Song stetig vorwärts bewegen. Die Stimmen der beiden Sänger:innen vermischen sich im Chorus reibungslos. In den Strophen glänzen sie mit ihren Solo-Parts. Das Lied hat trotz des verletzlichen Themas einen schwungvollen Klang, der zum Bewegen einlädt.

Boygenius - Not Strong Enough

Sowas wie die Avengers gibt es auch in der Musikwelt - nur heißen sie da anders. Supergroups nennt man sie da, wenn bekannte Acts sich zu einem Großen vereinigen. Eine sehr bekannte in der Indiewelt ist Boygenius, bestehend aus den Singer-Songwriterinnen Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus. Die Gruppe gibt zwar schon seit 2018, aber erst jetzt ist das erste Album rausgekommen. Das heißt ganz schlicht "The Record" und brilliert vor allem durch musikalische Nähe. Es sind textliche Feinheiten, Erlebnisse, alles verpackt in Melodien, die klingen wie eine Umarmung am Lagerfeuer eines Roadtrips mit dem:der besten Freund:in. Wie ein Soundtrack in den Momenten, wenn alles mal ein bisschen deeper im Leben ist. Unser Tipp: "Not Strong Enough".

Musikvideo: Boygenius - Not Strong Enough
Musikvideo: Bully - Hard To Love

Bully - Hard To Love

Die amerikanische Solokünstlerin Bully ist beim ehemaligen Nirvana-Label Subpop Records unter Vertrag, was in der Vergangenheit Musikjournalist:innen dazu veranlasst hat, Bullys Sound mit dem der bekannten Grunge-Band zu vergleichen. Diese Verbindung hält sich auch in Bullys neuer Single "Hard To Love" mit grungigem Bass, reißenden Gitarren und Rufen im Refrain. Daneben behandeln die Lyrics auch ein typisches Grunge-Thema, nämlich das Gefühl, nicht dazuzugehören. Genaueres dazu hat Bully in einem Statement bekanntgegeben: "Growing up never fitting into society's constructed gender stereotypes and expectations, I often felt as though different equals bad or wrong. I was confused about my place in the world." "Hard To Love" ist ein Vorbote von Bullys viertem Album "Lucky For You", das im Juni erscheint.