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Eine Ukulele liegt auf der Seite.
Symbolbild (Foto: Marlene Guthseel)

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Dennis Rettberg, Marlene Guthseel und Sonka Hinders

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Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik in euer Radio. Wir spielen für euch sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. Damit ihr die Künstler:innen kennenlernen könnt, die wir zurzeit häufiger spielen, präsentieren wir euch hier jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit Benee, Kae Tempest, Filous & Daði Freyr, Superorganism, Cassia und I'm Not A Blonde.

Benee - Beach Boy

Die Musikwelt kann eine wahre Achterbahn sein. Das hat auch die 22-jährige Neuseeländerin Benee erfahren. Mit "Supalonely" hat sie 2020 einen echten Weltheit gelandet und ist im Prinzip überall gespielt worden, wo es geht (übrigens auch hier bei hochschulradio). Oben drauf kamen etliche Musikpreise auf der ganzen Welt und der Release ihres Debütalbums. Eigentlich ein Grund happy zu sein, aber Benee ging es danach gar nicht gut. Wie sie später mitgeteilt hat, wurde sie 2021 nämlich mit Zwangsstörungen diagnostiziert und fühlte sich auch sonst wie in einer Sackgasse. Darüber hat sie letztes Jahr einen Song geschrieben. Seit Februar gibt es mit ihrer EP "Lychee" zum ersten Mal seit dem Durchbruch wieder mehr zu hören. Und auf der EP wirkt Benee erfreulich locker, zum Beispiel in dem für uns stärksten Song "Beach Boy", der einige "Supalonely"-Vibes aufkommen lässt.

Musikvideo: Benee - Beach Boy
Musikvideo: Kae Tempest - No Prizes

Kae Tempest - No Prizes (feat. Lianne La Havas)

Manchmal läuft es besser, manchmal läuft es schlechter. So ist das zumindest meistens, denn jede:r hat mal einen schlechten Tag oder eine schlechte Woche. Dann gibt es aber auch noch diejenigen, bei denen alles schiefzulaufen scheint. Von drei dieser Menschen erzählt Kae Tempests neuster Song "No Prizes". Das bewundernswerte an den Dreien? Sie machen trotzdem weiter und kommen dabei ziemlich gut voran. "I used to make plans, now I make decisions," rezitiert Kae über den ruhigen Beat. Im Refrain kommt dann eine weitere Stimme in den Mix. Es ist die Soulsängerin Lianne La Havas, die sich in den Song einfügt wie ein weiteres Instrument. "No Prizes" soll auch auf Kaes kommendem Album erscheinen. Das heißt "The Line Is A Curve" und erscheint am 8. April.

Filous & Daði Freyr - Sabada

Wer Daði Freyr ist, das erklärt sich mittlerweile fast schon von selbst. Nachdem er 2020 mit "Think About Things" trotz der ESC-Absage einen Hit gelandet hat und im letzten Jahr dann trotz Quarantäne im ESC-Finale auf dem vierten Platz gelandet ist, ist der in Berlin lebende Isländer kaum noch aus der internationalen Musikszene wegzudenken. Jetzt hat Daði Freyr sich mit dem österreichischen Produzenten Filous zusammengetan, um einen neuen Song zu produzieren. Das ist für Daði ziemlich ungewöhnlich, sonst hat er nämlich immer alles alleine gemacht. Gemeinsam veröffentlichen sie den Song "Sabada", in dem es darum geht, ganz man selbst zu sein und sich nicht unterkriegen zu lassen. Filous erzählt: "Wir hatten einfach nur eine tolle Zeit beim gemeinsamen Musikmachen. Wir waren in einer Stimmung, Freude und Flow, der perfekte Zustand, um Musik zu machen."

Musikvideo: Filous & Daði Freyr - Sabada
Musikvideo: Superorganism - Teenager

Superorganism - Teenager (feat. Chai & Pi Ja Ma)

Was waren das doch für unbeschwerte Zeiten, als wir noch klein waren! Na ja, aber irgendwie hat man sich doch gewünscht, endlich ein Teenager zu werden und auch mal selbstbestimmt handeln zu können. Darum geht es im neuen Song der Band Superorganism aus London, die übrigens ursprünglich mal zu acht waren und fast alle zusammen als WG in London gewohnt haben. 2017 haben sie mit ihrem weirdem Internet-Electropop-Sound große Wellen geschlagen. Lange war es seitdem ruhig, was auch daran lag, dass die Band sich als Organismus auf fünf Mitglieder heruntergeschrumpft hat. Mit "Teenager" kündigen sie jetzt ihr neues Album "World Wide Pop" für den 15. Juli an. Der Sound in "Teenager" bleibt gewohnt weird, lustig und einzigartig. Wie der Deckel auf den Topf passt übrigens auch das Feature der japanischen Band Chai und der französischen Sängerin Pi Ja Ma.

Cassia - Motions

Als die Indie-Größen von Arcade Fire ihr 2017er Album "Everything Now" mit satirisch überspitzem Marketing und Product Placement begleitet haben, kam dieser Kritikversuch an Konsum, Großkonzernen und digitalen Technologien nicht bei allen Fans gut an. Das hält das britische Trio Cassia aber nicht davon ab, 2022 in ihrer Single "Motions" zum gleichen Stilmittel zu greifen. Im Musikvideo zur Single bewirbt die Band nämlich den fiktionalen Energydrink "Motion Energy" als Energiequelle für Menschen, die unter Informationsüberflutung leiden. Damit blickt die Single thematisch auf Cassias neues Album "Why You Lacking Energy", das im Juli erscheinen wird. Der Sound von "Motions" bleibt allerdings eher entspannt als im Bereich High Energy. Wie auch schon in früheren Songs bewegen Cassia sich zwischen Akustiksound, Funk und Lounge.

Musikvideo: Cassia - Motions
Musikvideo: I'm Not A Blonde - Speak Loud

I'm Not A Blonde - Speak Loud

Das italienische Duo I’m Not A Blonde setzt sich mit dem Wechsel zwischen Licht und Schatten auseinander. Nach "Welcome Shadows" soll ihre nächste EP nämlich den Namen "This Is Light" tragen. Aus dieser kommenden EP haben I’m Not A Blonde gerade die Single "Speak Loud" ausgekoppelt. Und auch die beschäftigt sich mit dem Weg vom Schatten ins Licht. Auf Social Media schreibt die Band nämlich, dass der Song während des ersten Lockdowns in Italien entstanden sei und die Entwicklung von ängstlichen und orientierungslosen Gefühlen hin zu Optimismus und Hoffnung beschreibe. Passend dazu schreiten die Indie-Gitarren energievoll durch den Song, unterlegt von wavigen Synthesizern.