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CDs stehen aufgereiht im Regal.
Foto: Marlene Guthseel

brandneu auf der [97.1]

Ein Beitrag von Dennis Rettberg, Marlene Guthseel und Sonka Hinders

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Jede Woche bringt hochschulradio düsseldorf neue Musik in euer Radio. Wir spielen für euch sowohl die angesagteste Musik aus dem Kosmos der Alternative-Szene als auch die besten Newcomer:innen und Geheimtipps. Damit ihr die Künstler:innen kennenlernen könnt, die wir zurzeit häufiger spielen, präsentieren wir euch hier jede Woche die Hintergründe zu unseren neusten Favorit:innen - diese Woche mit G Flip, Kummer, Nilüfer Yanya, Palace, I'm Not A Blonde und Idles.

G Flip - Scream (feat. Upsahl)

Wenn euch die grauen, kühlen Tage zurzeit nicht so gefallen, könntet ihr euch vielleicht ein bisschen Wärme in musikalischer Form zu euch holen. Denn in "Scream" von G Flip und Upsahl geht es um, naja, heiße Intimitäten. Das sagt jedenfalls G Flip selbst zu dem Track. Für G Flip aus Australien war 2021 ein erfolgreiches Jahr. Mehrere Singles hat G auf den Markt geschmissen, allesamt ziemlich erfolgreich - nicht nur in Australien, wo G mittlerweile Platin-Auszeichnungen, renommierte Preisnominierungen und sogar einen MTV EMA Award bekommen hat. Kurz: G Flip ist in Australien zum Star geworden. Und das soll sich mit dem in der Tat zwar poppigen, aber doch knisternden "Scream" fortsetzen.

Musikvideo: G Flip - Scream
Musikvideo: Kummer - Der letzte Song

Kummer - Der letzte Song (Alles wird gut) (feat. Fred Rabe)

Als Kummer (alias Felix Brummer) sein Soloalbum angekündigt hat, kam das für die meisten Fans genauso wie für die Musikbranche recht überraschend. 2019 ist "KIOX" erschienen und hat alle Erwartungen übertroffen. Jetzt hat Kummer mit "Der letzte Song (Alles wird gut)" (zumindest vorerst) den Abschied von seinem Schaffen als Kummer angekündigt, und auch gleich den Schlussstrich gezogen. Dass ihm das gemischte Gefühle bereitet, zeigt die kleine Notiz am Ende des Musikvideos zum neuen Song. Dabei würde er, wie er in "Der letzte Song" rapt, gerne sagen, dass alles gut wird mit der Welt, den Menschen, der Zukunft. Das überlässt der Musiker aus Chemnitz in der Hook dann aber jemand anderem. Denn er hat sich Frederik Rabe von den Giant Rooks mit ins Boot geholt und damit den Track zu einem ganz besonderen Stück Musik gemacht.

Nilüfer Yanya - Stabilise

Kurzer Time Warp: Wir schreiben das Jahr 2019. In Großbritannien wird eine neue Künstlerin sehr empfohlen, die irgendwo zwischen Indierock und Urban-Pop wandelt. Nilüfer Yanya ist ein Act-to-Watch der BBC. Ihr Debütalbum "Miss Universe", das ironisch die Beauty- und Wellness-Industrie durch den Kakao zieht, wird in Fachkreisen als großer Geheimtipp angesehen. Auch hochschulradio ist seit den allerersten Songs dabei. Nach dem Album ist es um die Londonerin etwas ruhiger geworden. Letzten Herbst kam zwar noch eine kleine EP, aber das war's. Jetzt wissen wir auch, warum: Nilüfer war im Studio. Am 4. März 2022 kommt das neue Album "Painless" raus, das sich diesmal mit ihrer emotionalen Verletzlichkeit beschäftigen soll. Die erste Single "Stabilise" ist schon ein ordentliches Indie-Brett. Dunkle, hektische Bässe treffen Nilüfers hellen Gesang. Klingt alles etwas sperrig; wer sich aber drauf einlässt, bekommt einen Top-Song für den Winter.

Musikvideo: Nilüfer Yanya - Stabilise
Musikvideo: Palace - Fade

Palace - Fade

Die britische Gruppe Palace ist vor allem für ihre sanfte, introvertierte Mischung aus Dreampop und Indierock bekannt. In ihrer neuen Single "Fade" verwenden die Londoner im Vergleich dazu ungewohnt aufgepeitschte Gitarren. Das erhöhte Tempo steht Palace aber gut. "Fade" erinnert mit seinem Gitarrenarrangement und Gesangsstil teilweise an die erfolgreichen Indie-Kollegen Nothing But Thieves. Die Single ist Teil von Palace' kommenden dritten Album. Das trägt den Namen „Shoals“ und erscheint im Januar. Auf Social Media schreiben Palace, dass das Album von ihren Ängsten handle; vom menschlichen Innenleben, das voller Wunder, aber auch voller Abgründe sein könne. Dafür ist "Fade" ein gutes Beispiel, denn das Hauptthema des Songs sei Paranoia.

I'm Not A Blonde - Circles

Das bekannteste Aushängeschild der italienischen Musikszene sind momentan vermutlich die ESC-Gewinner:innen von Måneskin. Es lohnt sich aber ein näherer Blick auf das, was Italien davon abgesehen musikalisch noch zu bieten hat. Eine hörenswerte Band, auf die ihr so stoßen könntet, ist I’m Not A Blonde. Das Duo aus Mailand hat gerade seine neue EP "Welcome Shadows" für Dezember angekündigt. Die aktuelle Singleauskopplung daraus heißt "Circles" und ist eine Synthpop-Nummer mit 80er-Anleihen. Ähnlich wie Måneskin texten auch I’m Not A Blonde zweisprachig und singen in "Circles" sowohl auf Englisch als auch auf Italienisch.

Musikvideo: Idles - The New Sensation

Idles - The New Sensation

Die Corona-Pandemie hat viele Menschen in den Bereichen Kunst, Musik, Kultur und Medien schwer getroffen. Einigen, unter anderem auch Politiker:innen, leuchtete der Erhalt der Kulturlandschaft ihres jeweiligen Landes weniger ein als anderen. Darunter war auch Rishi Sunak aus Großbritannien. Das Mitglied des britischen Parlaments hat den um Unterstützung bittenden Kunst- und Kulturschaffenden nahegelegt, einfach umzulernen. Es wären doch neue frische Chancen, besonders für die Jüngeren, und es gäbe genug Jobs, die man machen könne. Dieses Statement ist einer Band ganz besonders unangenehm aufgestoßen, nämlich Idles, die ebenfalls aus UK kommen. Ihre Wut über diese Aussagen haben die fünf direkt mal zu einem Song verarbeitet, der ziemlich unmissverständlich ausdrückt, was sie von Sunaks Ideen halten.